frauen museum wiesbaden
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Hervorgegangen aus dem gemeinnützigen Verein Frauenwerkstatt Wiesbaden e.V. ist das frauen museum wiesbaden eine Gründung engagierter Frauen verschiedenster Fachrichtungen, die gemeinsam das Ziel verfolgten, die Leistungen von Frauen in Geschichte, Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur sichtbar zu machen.
Am 7. November 1984 eröffnete das frauen museum wiesbaden in der Nerostraße 16 mit „Leben in Bewegung - Frauen in Wiesbaden von 1850 bis heute“ die erste Ausstellung dieser Art in Wiesbaden und legte damit gleichzeitig den Grundstein für die Forschungsarbeit des frauen museum wiesbaden zur Bedeutung von Frauen für die Gestaltung von Gesellschaft.
Die Bandbreite der im frauen museum wiesbaden präsentierten Themen reichte von der Stadtgeschichte über Hexenverfolgung und Porträts von Künstlerinnen bis zur Prähistorie. Schnell zeigte sich, dass die bestehende Ausstellungsfläche zu klein war. Mit Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Wiesbaden konnte im Frühjahr 1991 der Umzug in das Haus Wörthstraße 5 erfolgen. Auf vier Ausstellungsebenen und insgesamt 600 Quadratmetern bietet das frauen museum wiesbaden hier sinnliche Ausstellungserlebnisse und spannende Auseinandersetzungen mit aktuellen wie historischen, internationalen wie regionalen, wirtschaftlichen wie soziokulturellen Positionen. Passend zu den jeweiligen Schwerpunktthemen arbeitet das frauen museum wiesbaden hierbei auch mit wechselnden KooperationspartnerInnen zusammen. Viele der Ausstellungen werden weltweit verliehen.
Neben Forschungen zur Frauenstadtgeschichte liegt ein Schwerpunkt auf der wissenschaftlichen Untersuchung der Frauendarstellung im Laufe der Geschichte. Ein besonderes Highlight war in diesem Zusammenhang 1993 die Ausstellung „Sprache der Göttin“. Basierend auf der wissenschaftlichen Arbeit der Archäologin Prof. Dr. Marija Gimbutas (1921 – 1994) erstellte das frauen museum wiesbaden die erste Ausstellung weltweit zu dem Werk Gimbutas´ und der Bedeutung von Funden aus den unterschiedlichen Gebieten Alt-Europas. Die Exponate der Ausstellung fanden Eingang in die Sammlung des Museums. Diese einzigartige Sammlung umfasst Frauen- und Göttinnendarstellungen von der Altsteinzeit bis in die Gegenwart, mit Exponaten aus dem In- und Ausland. Hinzu kommt zeitgenössische Kunst nationaler und internationaler Künstlerinnen, die ebenso zum Sammlungsbestand zählt wie Exponate zur Alltagsgeschichte und Dokumente zur Stadtgeschichte. Des Weiteren besitzt das frauen museum wiesbaden eine Bibliothek. Publikationen zu Ausstellungen des frauen museum wiesbaden erscheinen in einer eigenen Edition.
Seit 1984 ist das frauen museum wiesbaden ein lebendiges Forum der Begegnung, Diskussion, Vielfalt und Offenheit. Mit Mut, Engagement und Kreativität leisten die Mitarbeiterinnen des frauen museum wiesbaden wichtige gesellschaftliche Arbeit, regen Debatten an und erweitern durch wissenschaftliche Forschung, Ausstellungen und Veranstaltungen den Blick auf die Gesellschaft.
In den ersten Jahren des Bestehens durchaus umstritten, ist das frauen museum wiesbaden zum festen Bestandteil der Wiesbadener Museums- und Kulturlandschaft geworden. Die erfolgreiche Arbeit des frauen museum wiesbaden wurde im Jahr 1997 mit dem Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet.