Sprungmarken

Dyckerhoff, Wilhelm Gustav

Dyckerhoff, Wilhelm Gustav

Unternehmer

geboren: 06.10.1805 in Elberfeld

gestorben: 16.12.1894 in Mannheim


Artikel

Dyckerhoff wurde zum Kaufmann ausgebildet und war 1835–59 Vertreter der Mettlacher Steingutfabrik Villeroy & Boch in Mannheim, deren Waren er insbesondere als Fuhrunternehmer an ihren Bestimmungsort verbrachte. 1859 verlegte Villeroy & Boch den Vertrieb der Produkte auf die Schiene und gab den Geschäftsverbund mit Dyckerhoff auf.

Dyckerhoff fand ein neues Betätigungsfeld und gründete 1861 in Hattenheim mit dem Ingenieur Carl Brentano die Gesellschaft »Dyckerhoff und Brentano«. Hier wurden Versuche zur Fabrikation von Portlandzement angestellt, dem Baustoff, der von England aus seinen Siegeszug in die Welt angetreten hatte. Der Gesellschaftsvertrag sah vor, dass Brentano in Hattenheim den Zement herstellen und Dyckerhoff diesen von Mannheim aus vertreiben sollte. Die Beteiligten konnten vom Vertrag zurücktreten, wenn nach zwei Jahren nicht für jeden ein Gewinn von 2.000 fl. herausspringen würde. Dies blieb jedoch ein Wunschtraum; schließlich wurde die Fabrikation nach Amöneburg verlegt und es kam zur Trennung der Geschäftsleute.

Dyckerhoff, der sein ganzes Vermögen in die Fabrik gesteckt hatte, entschloss sich zur Flucht nach vorn: Er holte seine Söhne Gustav Wilhelm Wernhard Dyckerhoff und Rudolf Philipp Wilhelm Dyckerhoff nach Amöneburg und gründete mit ihnen das Stammhaus des heutigen Konzerns, die Portlandzement-Fabrik Dyckerhoff & Söhne mit einer Filiale in Mannheim. Ein Jahr später war er Mitbegründer der Zementwarenfabrik Lang & Co. in Mannheim. Bis ins hohe Alter beteiligte sich Dyckerhoff aktiv an der Leitung des Unternehmens.

Literatur

Chronik der Familie Dyckerhoff, Wiesbaden 2004, 2.6.21.

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 156].