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Dyckerhoff-Steinbruch

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Kleinräumige Sandgruben zum Abbau der oberflächennahen Mosbach-Sande und Steinbrüche zur Gewinnung des in geringer Tiefe liegenden tertiären Kalksteins zum Kalkbrennen bestanden in der Region Biebrich bereits vor Beginn des 19. Jahrhunderts.

1864 wurde in Amöneburg das Stammhaus des heutigen Konzerns Dyckerhoff GmbH gegründet. War in wenig erfolgreichen Vorversuchen der Fabrikation von Zement der Rohstoff noch per Schiff von Kalksteinbrüchen in Oppenheim und Budenheim herangeschafft worden, wurden ab 1871 werksnahe Steinbrüche auf der rechten Rheinseite erschlossen (Flörsheim, Schwalbenlach bei Biebrich). 1912 eröffnete die Firma Dyckerhoff dann einen großen, zur Gewinnung von Kalk betriebenen Tagebau (Steinbruch Kastel), der sich auf den Gewannen »Auf dem Hessler« und »Der Hambusch« sowie der Elisabethenhöhe östlich des Salzbachs ausbreitete, wo zuvor schon kleinere Abbaue von Kalk und Sand existierten. Die topografischen Karten der letzten 140 Jahre, angefangen mit der Gradabteilungskarte des königlich-preußischen Generalstabes (aufgenommen 1867/68) geben eindrucksvoll die Entwicklung und das flächenhafte Ausgreifen dieses Steinbruchsfeldes wieder.

1989 wurde der zuvor bereits existente kleine Kalksteinbruch »Kalkofen« nördlich der Autobahn A 66 mittels eines Tunnels mit dem südlich liegenden Kalksteinbruch »Kastel« verbunden und aufgeschlossen. Die Mächtigkeit der Mosbach-Sande ist in diesem Steinbruch sehr gering; die tertiären Kalksteine und Mergel werden hier direkt vom Löss überlagert.

Der Steinbruch Kastel war am Beginn der 1990er-Jahre ausgebeutet, in ihm befinden sich heute großflächige Areale der Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW). In den 1990er-Jahren rückte der Kalkabbau im neuen Steinbruch Ostfeld nach Osten, in das Rheingauer Feld vor, wurde dort aber 2005 endgültig aufgegeben. In den großen Steinbruch-Arealen der Dyckerhoff GmbH wurden die Mosbach-Sande vorwiegend als Abraum abgebaut; nur einige größere reine Sandabbaue (z. B. Gruben Winkler, Kimmel) hielten sich bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gegenwärtig (2015) ist noch ein kleineres Sand-Abbaufeld innerhalb des Dyckerhoff-Areals (im Steinbruch Ostfeld) in Betrieb.