Dyckerhoff, Harald Paul Eduard
Dyckerhoff, Harald Paul Eduard
Unternehmer
geboren: 13.09.1912 in Amöneburg
gestorben: 17.12.1993 in Wiesbaden
Artikel
Nach dem Abitur absolvierte Dyckerhoff eine Lehre zum Exportkaufmann bei der Firma »Rabkow & Co« in Hamburg. Unmittelbar danach wechselte er im Januar 1935 in die Firma Dyckerhoff & Wicking AG. Er blieb dem Unternehmen Dyckerhoff 49 Jahre lang in verantwortungsvollen Positionen verbunden.
Da er aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Militärdienst einberufen wurde, trug er während des Zweiten Weltkriegs allein die Verantwortung für das Werk Amöneburg. 1939 erhielt er Prokura und wurde im September 1943 stellvertretendes Vorstandsmitglied. Drei Jahre später stieg er zum ordentlichen Vorstandsmitglied auf, und 1967–78 vertrat er als Vorsitzender des Vorstandes der Dyckerhoff AG die Interessen des Unternehmens. Seine unternehmerische Begabung kam ihm nach dem Zweiten Weltkrieg zugute, als die Schwierigkeiten des Wiederaufbaus von ihm ein Höchstmaß an Kreativität, Organisationstalent und Gestaltungswillen verlangten.
Zudem setzte er das seit der Firmengründung eingeführte soziale Engagement unter gewandelten gesellschaftlichen Voraussetzungen fort. Er bekannte sich ferner zu einem modernen Management unter Beteiligung der Betriebsräte. Er war überzeugt, dass unternehmenseigene Bedürfnisse alleinige Grundlage sozialen Handelns zu sein hatten. Deswegen betrachtete er das Betriebsverfassungsgesetz von 1972 und das Mitbestimmungsgesetz von 1976 stets mit Skepsis.
Dyckerhoff wechselte im Juni 1978 in den Aufsichtsrat, dem er bis Juli 1984 vorstand. Danach war er Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates. Dyckerhoff war 1964–1981 Präsident des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden e.V. In dieser Funktion gehörte er dem Präsidium des Bundesverbandes der Deutschen Industrie bis 1982 an. Nach seinem Ausscheiden dort wurde er Ehrenmitglied des Präsidiums von Baustoffe – Steine und Erden.
Literatur
Chronik der Familie Dyckerhoff, Wiesbaden 2004, 2.9.36.