Dyckerhoff, August Gustav
Dyckerhoff, August Gustav
Ingenieur, Chemiker
geboren: 10.10.1868 in Biebrich
gestorben: 24.02.1947 in Wiesbaden
Artikel
Dyckerhoff studierte an der TH in Charlottenburg und an der Universität Berlin, wo er nach abgeschlossenem Ingenieur- und Chemiestudium 1894 zum Dr. phil. promoviert wurde.
Nach einer praktischen Ausbildung in der Stettiner Portland-Zementfabrik (1853 gegründet) und einer kurzen Reise nach Nordamerika 1886 begann er seine berufliche Tätigkeit als Betriebschemiker bei Dyckerhoff & Söhne, 1901 wurde er Teilhaber. Bei der Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft 1931 wechselte Dyckerhoff in den Aufsichtsrat, aus dem er 1945 aus gesundheitlichen Gründen ausschied.
Dyckerhoff erwarb sich als Obmann der Normenkommission in dem von seinem Vater Rudolf Philipp Wilhelm Dyckerhoff gegründeten Verein Deutscher Portland-Zementfabrikanten herausragende Verdienste um die weitere Entwicklung des Zements. Die damals entstandene internationale Zementnorm wurde von ihm entscheidend mitgeprägt.
Nach einer persönlichen Begegnung mit dem großen Erfinder Thomas Alva Edison (1847– 1931) in den USA, der sich auch mit chemischer Verfahrenstechnik befasste, führte Dyckerhoff gemeinsam mit seinem Bruder Alfred Rudolf Eugen Dyckerhoff in Amöneburg das sogenannte Dickschlammverfahren mit Druckluftmischung in Silos zur Aufbereitung des Rohmaterials für die Drehöfen ein. Diese lösten die Ringöfen der Gründungszeit ab.
Für die Produktentwicklung bei Dyckerhoff & Söhne war Dyckerhoff für die Entwicklung von »Dyckerhoff Doppel« (1924) verantwortlich. Es handelt sich dabei um den ersten höherwertigen Zement, der doppelt so schnell aushärtete wie bis dahin übliche Zemente.
Dyckerhoff war Ehrensenator der TH Darmstadt und Träger weiterer Auszeichnungen.
Literatur
Chronik der Familie Dyckerhoff, Wiesbaden 2004, 2.8.32.