Duden, Konrad
Duden, Konrad
Philologe, Lexikograf
geboren: 03.01.1829 auf Hof Bossigt bei Wesel
gestorben: 01.08.1911 in Sonnenberg
Artikel
Als Duden im September 1905 in den Ruhestand trat, wählte er als Ruhesitz Sonnenberg, um hier seinem in Höchst lebenden Sohn, dem Chemiker Prof. Dr. Paul Duden, näher zu sein. In der 2. Etage des Hauses Kaiser-Friedrich-Straße 16 arbeitete er in den folgenden sechs Jahren an seinem hauptsächlichen Lebenswerk, der Vereinfachung und Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung, insbesondere an weiteren Ausgaben seines Rechtschreibwörterbuchs, und unterhielt weiterhin lebhaften Kontakt zu vielen Wissenschaftlern und Lehrern.
Im Februar 1908 trat er als Vorstandsmitglied in den 1886 von Friedrich von Bodenstedt gegründeten Wiesbadener Zweigverein des »Allgemeinen Deutschen Sprachvereins« ein und hielt hier zahlreiche sprachgeschichtliche Vorträge. Als besonders denkwürdig galt sein Vortrag am 10.03.1908 über »Die Aufgabe der Schrift und die deutsche Rechtschreibung«. Am 02.11.1908 wurde Duden zum Ehrenvorsitzenden des Zweigvereins gewählt.
Noch 1909 schloss der 80-jährige Duden einen Verlagsvertrag, wonach er die 8. Auflage seines »Orthographischen Wörterbuchs« mit der 2. Auflage seiner »Rechtschreibung der Buchdruckereien« zur 9. Auflage des Wörterbuchs verschmelzen sollte. Daneben setzte er seine Vortragstätigkeit fort. Als er nach kurzer Krankheit 1911 starb, lag das Manuskript der 9. Auflage des »Duden« als druckfertiges Manuskript vor.
Er wurde in Bad Hersfeld bestattet. Eine Gedenktafel an der Umfassungsmauer des Sonnenberger Wohnhauses, eine Grabstätte auf dem Sonnenberger Friedhof, wo seine Frau Adeline beigesetzt wurde, die 1952 erfolgte Namensgebung der Sonnenberger Grundschule und die 1957 nach Duden benannte Straße halten die Erinnerung an ihn wach.
Literatur
Even, Pierre: Konrad Duden in Sonnenberg und in Wiesbaden. In: Nassauische Annalen 105/1994 [S. 223–233].
Wurzel, Wolfgang Ulrich: Konrad Duden. Leben und Werk, Mannheim 1998.