Domarus, Max
Domarus, Max
Historiker, Archivar
geboren: 12.06.1866 in Schlochau (heute Czluchów, Polen)
gestorben: 04.03.1946 in Wiesbaden
Artikel
Domarus promovierte 1891 nach seinem Studium der Geschichte bei Theodor Lindner (1843–1919) in Halle mit einer Arbeit über die Beziehungen der deutschen Könige von Rudolf von Habsburg bis Ludwig dem Bayern zu Dänemark. 1893 erhielt er ein Stipendium der Görres-Gesellschaft, das ihm einen vierjährigen Forschungsaufenthalt in Italien ermöglichte. Seine Archivarslaufbahn begann er 1897 am Staatsarchiv Hannover und wurde 1900 an das Wiesbadener Staatsarchiv versetzt, wo er 1921–31 als Archivdirektor wirkte.
Domarus trat mit zahlreichen Publikationen zur Orts- und Landesgeschichte hervor. Er verfasste über 50 Arbeiten zur nassauischen Landesgeschichte, so zur Geschichte und Entwicklung des St. Georgenstiftes in Limburg an der Lahn. Für eine Monografie zur Geschichte der Gemeinde Dernbach bei Montabaur verlieh ihm die Gemeinde die Ehrenbürgerwürde.
Nach seiner Pensionierung führte Domarus Ordnungsarbeiten in verschiedenen Pfarrarchiven des Bistums Limburg durch. In Wiesbaden engagierte er sich in zahlreichen karitativen Einrichtungen und Vereinen. So war er Leiter des Akademischen Hilfsbundes für Kriegsbeschädigte, zweiter Vorsitzender des Lesevereins, Vorsitzender der hiesigen Ortsgruppe des Verbandes katholischer Akademiker und Mitglied des Kirchenvorstandes von St. Bonifatius.
Literatur
Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 143].
Schmidt, Aloys: Nachruf auf Max Domarus. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte (1949) [S. 367 f.].
Schmidt, Aloys: Max Domarus. In: Nassauische Annalen 61/1950 [S. 246 f.].