Dietz, Emil
Dietz, Emil
Politiker
geboren: 24.03.1901 in Schierstein
gestorben: 30.05.1991 in Wiesbaden
Artikel
Dietz erlernte den Beruf des Maschinenschlossers. Er ging 1922 als Werkzeugmacher zu Fichtel & Sachs in Schweinfurt und engagierte sich als Betriebsratsvorsitzender. Politisch hatte er sich der SPD angeschlossen.
Von 1932 bis zu seiner Verhaftung am 06.03.1933 war er in Schweinfurt Lokalredakteur bei der sozialdemokratischen Zeitung »Fränkischer Volksfreund«. Bis zum 18.12.1933 war er im KZ Dachau inhaftiert. Danach stand er noch zwei Jahre lang unter Polizeiaufsicht. Nach erneuter Tätigkeit bei Fichtel & Sachs kehrte er 1939 nach Wiesbaden zurück, wo er bis 1945 bei den Glyco-Metallwerken arbeitete.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Dietz in Schierstein dem Aufbauausschuss an und war an der Wiedergründung der SPD und des DGB beteiligt. 1946 wurde Dietz zum Stadtverordneten gewählt und war viele Jahre Vorsitzender der SPD-Fraktion. 1948–60 war er Gewerkschaftssekretär bzw. DGB-Kreisvorsitzender. Von 1960–66 gehörte er als Dezernent für Gesundheit und Wohnungswesen dem Magistrat an.
An seinem 75. Geburtstag erhielt er die Wiesbadener Bürgermedaille in Gold und den Ehrenbrief des Landes Hessen. Der Titel »Stadtältester« wurde ihm 1982 verliehen. Er war Inhaber der Wilhelm-Leuschner-Medaille (1987). In Schierstein ist eine Straße nach ihm benannt.
Literatur
Im Dienste der Demokratie. Die Trägerinnen und Träger der Wilhelm-Leuschner Medaille. Hrsg.: Hessische Staatskanzlei, Wiesbaden 2004 [S. 162 f.].
Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Dietz, Emil".