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Dietenmühle

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Die Dietenmühle geht vermutlich zurück auf eine 1356 und 1490 im Sonnenberger Tal erwähnte Mühle und heißt nach dem 1509 genannten Müller Heinz Diet. 1832 entstand in direkter Nachbarschaft eine Gastwirtschaft, 1861 wurde die Dietenmühle in eine Kaltwasseranstalt umgewandelt. Bis 1863 errichtete man ein Sanatorium, in dem unter anderem Herzog Adolph zu Nassau seine Kopfschmerzen kurierte. In der Folgezeit entwickelte sich das Anwesen zu einem beliebten Ausflugsziel mit 100 Gästezimmern, Café-Restaurant und Milchkuranstalt.

Unter wechselnden Besitzern wurde die Dietenmühle schließlich als Sanatorium für Nervenleidende betrieben, bis 1927 die Stadt die Gebäude kaufte und ein Seniorenheim einrichtete. Das Restaurant mit Café und Milchkuranstalt bestand bis 1942.

Nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst wieder in Betrieb genommen, mussten Mitte der 1950er-Jahre einige der historischen Gebäude aufgrund maroder Bausubstanz trotz Protesten abgetragen werden. In die verbliebene ehemalige Kaltwasseranstalt zog das hessische Finanzministerium ein. In den 1970er-Jahren erbaute man auf dem Gelände einen Bürokomplex, der nach wenigen Jahrzehnten wieder abgerissen wurde.

In dem einzigen noch vorhandenen denkmalgeschützten Ziegelbau an der heutigen Parkstraße 44 entstanden 2010 nach umfangreichen Bau- und Sanierungsmaßnahmen Wohnungen und Büros.

Literatur

Fischer-Dyck, Marianne: Die Dietenmühle. Wiesbadener Leben 8/1977 [S. 11 f.].

Spiegel, Margit: Wiesbadener Firmenbriefköpfe aus der Kaiserzeit 1871–1914. Fabrik- und Hotelansichten auf Geschäftsschreiben und Rechnungen. 50 Beispiele mit Firmenkurzporträts, Bd. 1, Wiesbaden 2003 [S. 52 ff.].

Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Dietenmühle". 

Dietenmühle, Stich von 1842 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, ST-283, Urheber: unbekannt
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