Diels, Hermann Alexander

Diels studierte klassische Philologie in Berlin und Bonn und beendete 1870 das Studium mit einer Dissertation über die Philosophiegeschichte des Galenus; danach trat er zunächst in den Schuldienst.

Neben seiner Tätigkeit als Lehrer in Flensburg (1872), in Hamburg (1873–77) und bis 1882 in Berlin widmete er sich weiterhin seiner wissenschaftlichen Arbeit. Seit 1877 war er ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie. 1882 erhielt er eine außerordentliche Professur an der Universität Berlin. 1886 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor. 1895–1920 war er Sekretär der Preußischen Akademie der Wissenschaften.

Aus seinem umfangreichen Werk, etwa 250 Bücher, Abhandlungen, Reden und Besprechungen, ragen die Doxographien (=philosophiegeschichtliche Abhandlungen), die Aristoteles-Kommentare und die Fragmente der Vorsokratiker besonders hervor. Diese Untersuchungen waren für die Altertumsforschung bahnbrechend. Seine Werke zur antiken Medizin und Philosophie sind noch heute von grundlegender Bedeutung.

Er erhielt zahlreiche Ehrungen im In- und Ausland und war Ritter des Ordens Pour le mérite.

Kern, Otto: Hermann Diels und Carl Robert. Ein biographischer Versuch. In: Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft, Supplementband 215, Leipzig 1927.

Regenbogen, Otto: Hermann Diels. In: Deutsches Biographisches Jahrbuch, Bd. IV (1922), Berlin u. a. 1929.

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 133].