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Chor von St. Bonifatius

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Der Kirchenchor der katholischen Hauptkirche St. Bonifatius in Wiesbaden wurde 1862 von Johann Schickel als Männerchor gegründet. 1887 wurden Knaben aufgenommen und 1899 kamen auch Frauenstimmen hinzu. Zurzeit singen etwa 110 Sängerinnen und Sänger sowie 24 Kinder im »kirchlichen Gesangverein«, wie der Chor von St. Bonifatius in seinen Anfängen genannt wurde. Unter der Leitung von Kantor und Organist Gabriel Dessauer, der den Chor von 1981 bis 2021 leitete, entwickelte sich der Chor zu einem großen Konzert-Chor weiter. Seit dem 01.01.2022 steht er nun unter der Leitung von Dr. Johannes Schröder. Auf dem Programm stehen neben den Werken der klassischen Kirchenmusikliteratur Werke des 20. Jahrhunderts und der zeitgenössischen Musik. Der Chor von St. Bonifatius begleitet Gottesdienste, dazu gehören die Orchestermessen zu Weihnachten und Ostern. Außerdem gibt er jedes Jahr (seit 1977) am 03.10. ein großes Konzert mit Werken der Kirchenmusikliteratur. Unterstützt wird der Chor vom Orchester des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.

Der Chor von St. Bonifatius ist inzwischen durch seine Konzertreisen u. a. in die USA, nach Brasilien, Spanien, Italien und Belgien auch international bekannt. 1971 wurde ihm die Palestrina-Medaille verliehen, 1972 bekam er die Zelter-Plakette, eine Auszeichnung für Chöre, die mindestens 100 Jahre erfolgreiche Kulturarbeit geleistet haben. 2012 ehrte die Stadt Wiesbaden den Chor zu seinem 150-jährigen Bestehen mit der Goldenen Stadt-Plakette. Ein herausragendes Ereignis war die eigens für das 150-jährige Jubiläum des Chores von Gabriel Dessauer in Auftrag gegebene »Bonifatius-Messe« des englischen Komponisten Colin Mawby, die am 03.10.2012 in Wiesbaden uraufgeführt wurde.

Literatur

Gilbert, Nicole: Die Geschichte des Chores St. Bonifatius, Chronik zum 150-jährigen Bestehen (unter red. Mitarbeit von Walter Käss und Christina Hardering). In: Festschrift zum 150-jährigen Jubiläum, Chor von St. Bonifatius Wiesbaden, 1862–2012, o.O. 2012 [S. 14 ff.].

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