Bose, Friedrich Julius Wilhelm von
Bose, Friedrich Julius Wilhelm von
General der Infanterie
geboren: 12.09.1809 in Engelsburg bei Sangerhausen
gestorben: 22.07.1894 in Hasserode bei Wernigerode
Artikel
Durch die Verlegung der Infanteriekasernen der Wiesbadener Regimenter an die neue Peripherie der Stadt entstand 1911/12 an der Schwalbacher Straße (sie bildete noch im frühen 19. Jahrhundert die westliche Stadtgrenze von Wiesbaden) der Boseplatz, benannt nach dem preußischen General Bose.
Am Rand des Platzes wurde ein Lyzeum – eine Mädchenschule – errichtet, seit 1955 Elly-Heuss-Schule, das die Schülerinnen 1916 beziehen konnten.
Der Boseplatz wurde durch Magistratsbeschluss im Jahr 1958 in Platz der Deutschen Einheit umbenannt.
Bose entstammte einer sächsischen Offiziersfamilie, er war seit 1821 zunächst Page am Weimarer Hof, trat 1826 in das Infanterieregiment zu Magdeburg ein und wurde 1829 Offizier, dann Kompaniechef und später Major im Generalstab. Er war führend am Deutsch-Österreichischen Krieg 1866 beteiligt und befehligte schließlich im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 das XI. Armee-Korps. In der Schlacht bei Wörth wurde er schwer verletzt.
Für seine militärischen Verdienste wurde er 1880, als er aus dem Armeedienst ausschied, in den Grafenstand erhoben und mit einer kaiserlichen Dotation von 100.000 Talern geehrt.
Literatur
Ey, Hildegard: Vom Boseplatz zum »Platz der deutschen Einheit« – vom Namenspatron zur städtebaulichen Katastrophe. In: Wiesbadener Leben 2/1991 [S. 28 f.].