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Bickel, Sophie

Bickel, Sophie

Mitbegründerin der Kinderbewahranstalt Wiesbaden

geboren: 07.11.1802 in Wiesbaden

gestorben: 19.09.1876 in Wiesbaden


Artikel

Als Mitglied des Wiesbadener Jungfrauenvereins setzte sich Bickel seit den 1820er-Jahren für den Aufbau einer Kinderbewahranstalt ein, in der sowohl Waisen als auch verwahrloste Kinder betreut werden sollten. Zusammen mit verschiedenen Wohltätigkeitsvereinen organisierte sie Spendenaktionen und reichte bei der nassauischen Regierung Petitionen zur finanziellen Unterstützung ihres Vorhabens ein. Ihr Einsatz hatte Erfolg und die Kinderbewahranstalt wurde 1835 eröffnet.

Eine begrenzte Anzahl von Kindern zwischen zwei und sechs Jahren erhielt hier Essen, Kleidung und Wohnung. Während ihres Aufenthaltes wurden den Jungen und Mädchen grundlegendes Schulwissen sowie Kenntnisse im Werken und in Handarbeit vermittelt. Bickel gehörte dem aus fünf Männern und fünf Frauen bestehenden Vorstand an, der das Vermögen verwaltete, über Personalfragen entschied und die Aufnahme und Entlassung der Kinder regelte. Zugleich nahm sie die Position der Obervorsteherin ein, die für die geregelte Erteilung der Unterrichtsstunden ebenso wie für die korrekte Haushaltsführung verantwortlich war und als Vorgesetzte der in der Bewahranstalt beschäftigten Vorsteherinnen fungierte.

Literatur

Herrmann, Albert: Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, Wiesbaden 1928 [S. 94 f.].

Seibel, Heinrich: Die Kinder-Bewahr-Anstalt zu Wiesbaden 1835–1887, Wiesbaden 1887.