Berberich, Maria Felicitas Benigna Freifrau von
Berberich, Maria Felicitas Benigna Freifrau von
geboren: 1707/08
gestorben: 1764
Artikel
Das Geburtsjahr der aus fränkischem Adel (»derer von Wolfskeel«) stammenden Freifrau konnte bisher nicht ermittelt werden. Sie war verheiratet mit Eugenius Alexander von Berberich, Reichspostmeister von Würzburg. Nach dem Tod ihres Mannes hatte Fürst Alexander von Thurn und Taxis sie als Postmeisterin des Postamtes zu Würzburg bestellt. 1754 siedelte sie nach Kostheim um.
Aufschlussreich für ihr soziales Wirken ist ihr Testament von 1756. Hierin verfügte sie unter anderem, dass den Kindern besitzloser Eltern der Schulbesuch dadurch ermöglicht werden solle, dass den Lehrern in jedem Vierteljahr 15 Kreuzer gezahlt wurde.
Die Errichtung der in den Jahren 1766–69 erbauten Kostheimer Barockkirche wurde erst durch Verkauf von Gold und Edelsteinen aus ihrem Besitz möglich. Der Goldschmuck aus dem Nachlass der Freifrau wurde laut Testament zu einer heute noch existierenden Monstranz verarbeitet. Die Fertigstellung der Kirche erlebte sie nicht mehr. Pfarrer Jacobus Saul war ihr Nachlassverwalter. Nach ihrem Tod wurde sie in der Kirche St. Kilian beerdigt, in der auch Jacobus Saul seine letzte Ruhestätte fand. Beide Gräber sind seit der Zerstörung der Kirche 1793 verschollen.
Bis Ende der 1950er-Jahre trug die damalige Mädchenschule den Namen von Berberich. Heute erinnert nur noch ein Straßenname an die Wohltäterin.