Bartel, Reinhold

Schon während seiner Studienzeit an der Musikhochschule Köln sang Bartel am Theater in Bonn den Rosillon in Lehárs Operette »Die lustige Witwe«. Seine Bühnenlaufbahn begann er 1953 am Stadttheater Trier; 1956 wechselte er an das Hessische Staatstheater Wiesbaden, dessen Mitglied er bis zu seinem Bühnenabschied 1977 blieb. Bekannt wurde er v. a. als lyrischer Tenor in der Titelpartie von Händels Oper »Xerxes«, als Idamante in »Idomeneo«, Don Ottavio in »Don Giovanni« und Tamino in »Die Zauberflöte« von Mozart oder als Lenski in »Eugen Onegin« von Tschaikowski. Später sang er auch Charakterpartien wie den Hauptmann in Alban Bergs »Wozzeck« oder den Schwalb in Hindemiths »Mathis der Maler«.

Erwähnenswert ist sein Mitwirken bei der Uraufführung von Wilhelm Killmayers Oper »Yolimba«. Bartel war auch ein geschätzter Operettensänger und unternahm gelegentlich Ausflüge ins Schlagerfach und in Fernsehunterhaltungssendungen. Neben seiner Bühnenpräsenz machte er auch eine erfolgreiche Karriere als Konzert- und Oratoriensänger. Ab 1976 wirkte Bartel als Pädagoge an der Universität Mainz.

Kutsch, Karl J./Riemens, Leo: Großes Sängerlexikon, 4. Aufl., München
2003.