Ballmann, Adolf
Ballmann, Adolf
Schreiner
geboren: 03.03.1883 in Elsenfeld/Kreis Oldenburg
gestorben: 06.04.1945 im KZ Dachau
Literatur
Ballmann kam ursprünglich aus einem landwirtschaftlichen Betrieb in Mainfranken und erlernte das Schreinerhandwerk. Er stammte aus einem Landkreis, in dem es eine bedeutende Anhängerschaft für die SPD und später auch für die KPD gab. Wie viele kommunistische Parteimitglieder hatte auch er sich von bürgerlichen Institutionen losgesagt: Er war aus der Kirche ausgetreten, bezeichnete sich als gottgläubig und lebte seit 1924 mit einer Parteigenossin, einer Handschuhnäherin, zusammen. Ballmann war zwischen 1922/23 bis zu seiner Verhaftung 1933 Stadtverordneter in Wiesbaden, zuletzt Fraktionsvorsitzender der KPD. Von 1930–32 war er für den Stadtkreis Frankfurt in den Nassauischen Kommunallandtag eingezogen; 1933 hatte er für den Stadtkreis Wiesbaden ein Mandat erhalten. Dies konnte er jedoch nicht wahrnehmen, da er aufgrund seiner KPD-Zugehörigkeit von der Sitzungsteilnahme ausgeschlossen worden war.
Zusammen mit anderen KPD-Funktionären wurde er im März 1933 in »Schutzhaft« genommen und bis April 1939 in den KZ Esterwegen und Sonnenburg interniert. Im Zuge der nach dem 20. Juli 1944 eingeleiteten »Aktion Gewitter« erfolgte Ballmanns abermalige Verhaftung und seine Einlieferung in das KZ Dachau, wo er kurz vor Kriegsende umgekommen ist.
Literatur
Burkardt, Barbara/Pult, Manfred (Bearb.): Nassauische Parlamentarier. Ein biographisches Handbuch. Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933. Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen, Bd. 17, Wiesbaden 2003 (Historische Kommission für Nassau 71)[S. 17f.].