Ansbacher, Jonas
Ansbacher, Jonas
Rabbiner, Autor
geboren: 07.10.1879 in Nürnberg
gestorben: 08.03.1967 in London
Artikel
Am 01.07.1925 wurde Ansbacher von der Alt-Israelitischen Kultusgemeinde in Wiesbaden als Rabbiner angestellt. Zuvor hatte er sich als Autor mehrerer Kommentare zur Bibelauslegung einen Namen gemacht. Als Sohn des Privatsprachlehrers Salomon Ansbacher und seiner Frau Eva studierte er nach dem Abitur an mehreren Universitäten, promovierte 1905 in Erlangen und heiratete Rosa Menke, die aus dem polnischen Polewitz stammte.
Ansbacher amtierte fünf Jahre als Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Labischin in Pommern, dann in Heilbronn und 1920–25 in Stuttgart. Ab 1925 war er bis zur Auflösung der Alt-Israelitischen Kultusgemeinde 1938 als Rabbiner in Wiesbaden tätig.
In der sogenannten Reichskristallnacht am 10.11.1938 wurde er verhaftet und über einen Monat im KZ Buchenwald interniert. Am 10.01.1939 konnte Ansbacher mit seiner Familie nach England flüchten. In London gelang es ihm 1941, eine Anstellung als Rabbiner in der Sara-Klausner-Synagoge zu erhalten.
Sein Sohn Josef, der ebenfalls Rabbiner wurde, emigrierte mit seiner Familie in die USA – er war in North Carolina, in Florida und in Kalifornien als Rabbiner tätig und erhielt 1989 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.