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Albrecht, Wilhelm

Albrecht, Wilhelm

Ökonom

geboren: 02.06.1785 in Rothenburg ob der Tauber

gestorben: 21.012.1868 in Rothenburg ob der Tauber


Artikel

Albrecht studierte in Heidelberg, Würzburg und Landshut Staats- und Kameralwissenschaften (Nationalökonomie). Eine forstwirtschaftliche Ausbildung schloss sich an. Er lernte den Gründer des landwirtschaftlichen Musterbetriebs Hofwyl in der Schweiz, Philipp Emanuel von Fellenberg, kennen und studierte in Möglin die Methoden des Agrarwissenschaftlers Albrecht Thaer (1752–1828).

Im Auftrag der nassauischen Regierung eröffnete Albrecht 1818 in Idstein das »Herzoglich-Nassauische Institut der Landwirtschaft«, das 1834 nach Wiesbaden verlegt wurde. 1818 gab Albrecht das »Landwirtschaftliche Wochenblatt« für das Herzogtum Nassau heraus und gründete 1820 im Auftrag der Regierung den Landwirtschaftlichen Verein für Nassau.

Zukunftsweisend war die Umstellung auf die sogenannte Winterschule, in der der theoretische Unterricht nur im Winterhalbjahr abgehalten und das Sommerhalbjahr mit praktischer Arbeit in den Betrieben verbracht wurde. Auch sonst versuchte Albrecht die Lage der Kleinbauern zu verbessern, so durch die Gründung einer Landeskreditkasse 1840, durch die die Bauern von privaten Geldverleihern und deren Zinspolitik unabhängig waren. 1848 kehrte er in seine Geburtsstadt zurück.

An Albrecht erinnern ein Denkmal am (ehemaligen) Hof Geisberg und eine Straße in der Innenstadt. Auch am Gründungshaus der Landwirtschaftsschule in Idstein brachten ehemalige Schüler eine Gedenktafel für Albrecht an.

Literatur

Renkhoff, Otto: Albrecht, Wilhelm. In: Neue Deutsche Biografie, Bd. 1 [S. 184 f.].

Wagner, Georg: 150 Jahre Landwirtschaftsschule Hof Geisberg in Wiesbaden, Wiesbaden 1968.