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Leppla, August

Leppla, August

Geologe

geboren: 12.08.1859 in Matzenbach

gestorben: 12.04.1924 in Wiesbaden


Artikel

Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Kaiserslautern studierte er Naturwissenschaften an den Technischen Hochschulen in Aachen und München, danach in Straßburg vornehmlich Geologie einschließlich Bergfach. 1882 promovierte er in Freiburg im Breisgau über den Remigiusberg bei Cusel. Ab 1883 war er Assistent beim Oberbergamt München.

1888 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Preußischen Geologischen Landesanstalt (PGLA) in Berlin, 1894 Bezirksgeologe, 1900 Landesgeologe. 1904 wurde ihm der Professorentitel verliehen. 1913 wurde er zum Geheimen Bergrat ernannt und nach Wiesbaden versetzt.

Im Ersten Weltkrieg erhielt er für Arbeiten zur Trinkwasserbeschaffung für die Truppen das Eiserne Kreuz II. Klasse. Er wohnte seit 1911 in Wiesbaden. Die Schwerpunkte seiner Arbeiten lagen in der geologischen Kartierung und bei der angewandten Geologie. Er beschäftigte sich mit der Trias der Rheinpfalz, dem Grundgebirge der Nordvogesen, der Revision des Rotliegenden im Nahegebiet und des Devons im Hunsrück, an der Mosel und in der Eifel bis zum Hohen Venn, dem Zechstein und Buntsandstein am Ostrand des Rheinischen Schiefergebirges, der Tektonik des Saarbrücker Steinkohlenreviers, der Kartierung im Soonwald und Taunus. Seine Beobachtungen sind auf 24 zu seinen Lebzeiten gedruckten Geologischen Karten im Maßstab 1:25000 und in zahlreichen Kartierberichten im Jahrbuch der PGLA niedergelegt. Weitere fünf von ihm zum Teil oder ganz aufgenommene Karten erschienen posthum. Mehrere Übersichtskarten stammen von seiner Hand. Er stellte Untersuchungen im Pleistozän von Mosel-, Rhein- und Nahetal an.

In der angewandten Geologie befasste er sich mit Bausteinen, Tiefbohrungen, den Grundwasserverhältnisse in den Kreisen Malmedy und Montjoie sowie in der Umgegend von Saarbrücken, dem Überschwemmungsgebiet der Glatzer Neiße, Stauanlagen im schlesischen Odergebiet, Fragen der Wasserversorgung, künstlichen Quellenspeisung, Wasserkraft, Heilquellen, Balneologie und Talsperren. Im Archiv der PGLA lagen mehr als 100 Gutachten von ihm über Talsperren in ganz Deutschland. Das Verzeichnis seiner wissenschaftlichen Schriften umfasst 87 Titel.

Seit 1901 war er Mitglied des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Er wurde 1914 in den Vorstand gewählt und übernahm 1915 die Leitung der mineralogischen und geologischen Sammlungen des Museums Wiesbaden, deren Umzug in den Neubau er begleitete. Sein Ziel war die Schaffung eines „erdkundlichen nassauischen Heimatmuseums“ auf der Grundlage seiner in Jahrzehnten im Gelände gesammelten Proben. Seine Sammlung der Taunusgesteine ist nach seinem Tod von der PGLA dem Museum überlassen worden.

1920 wurde er zum Vorsitzenden des Vereins gewählt, für den er auch zahlreiche Vorträge und Führungen übernommen hat. Sein Grab befindet sich auf dem Südfriedhof.

Literatur