Kriegerdenkmal Dotzheimer Friedhof
Artikel
Das Kriegerdenkmal auf dem Dotzheimer Friedhof wurde im Jahre 1928 zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkrieges gebaut und eingeweiht. Die Planung der Gedenkstätte übernahm der Wiesbadener Architekt Rudolf Joseph. Für die Gestaltung der Anlage und die Ausführung der Arbeiten zeichnete der ebenfalls hier lebende Bildhauer Arnold Hensler verantwortlich.
Das Denkmal selbst wurde in Nachahmung eines mittelalterlichen Kirchenchores konzipiert und als halbkreisförmige, massive Bruchsteinmauer angelegt, welche durch großzügig geformte Arkaden durchbrochen wird. Mehrere Stirnpfeiler schließen das Ganze nach oben ab, auf denen die Aufschrift „Deutscher ehre deine Helden und vergiss die teuren Toten nicht“ angebracht ist. Den unteren Abschluss bilden drei Stufen, die zu einem Sockel führen. Auf jenem steht eine Figurengruppe, zu deren Füßen die Jahreszahlen 1914-1918 eingraviert sind. Die Figurengruppe besteht aus zwei Figuren, Mutter und Kind, und dient als Erinnerung an die vielen Witwen und Waisen, die der Krieg hinterlassen hat.
Nach einer zweiten Interpretation, die ebenfalls in der zeitgenössischen Presse vertreten wurde, stellte die Statue einen Verweis auf die Opferbereitschaft der Väter für ihre Familien dar.
Das Denkmal selbst diente Hensler als Entwurf für eine lebensgroße Figurengruppe in der Kriegergedächtniskapelle in Möllingen (heute Ortsteil der Gemeinde Kölbingen, Westerwaldkreis, Rheinland-Pfalz), die im gleichen Jahr wie diejenige in Dotzheim errichtet wurde.
Literatur
-
Müller, K.
Totengedächtnis. In: Nassauische Heimat 19/1928. (S. 141-142)