Dungern, Emil August Freiherr von
geboren: 29. Oktober 1802 in Weilburg
gestorben: 3. August 1862 in Frankfurt
Details
Der Sohn des nassauischen Oberstallmeisters und Prinzenerziehers Friedrich von Dungern besuchte das Weilburger Gymnasium, legte dort 1820 das Abitur ab und studierte anschließend in Heidelberg und Göttingen Rechtswissenschaften, Nationalökonomie und Geschichte. 1824 trat er als Akzessist in den nassauischen Staatsdienst, in dem er 1829 zum Ministerialassessor, 1832 zum Ministerialrat und 1840 zum Ministerialkanzleidirektor aufstieg. Die gesellschaftlichen Verbindungen des Vaters, Anpassungsfähigkeit und persönlicher Fleiß trugen wesentlich zu seinem Fortkommen bei. 1829 heiratete er eine Tochter des nassauischen Staatsministers Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein und nach deren Tod 1834 auch deren ältere Schwester. Der Rücktritt des Staatsministers Karl Wilderich von Walderdorff führte 1842 zunächst zu einer Beauftragung Dungerns mit der geschäftsführenden Leitung u.a. des Innenressorts und im Dezember 1843 zu seiner Ernennung als Staatsminister.
Persönlich anspruchslos und ein treusorgender Familienvater, ist sein Regierungshandeln durch Kompromissbereitschaft und pragmatisches Eingehen auf die Forderungen der Zeit geprägt. Während der Revolution von 1848 hat er die Neuordnung der Staatsverhältnisse noch einige Wochen aktiv mitgestaltet, bevor er nach mehreren Rücktrittsgesuchen am 1. April aus dem Dienst ausgeschieden ist. Als Berater des Herzogs, Mitglied des Erfurter Unionsparlaments von 1850, Vertreter Nassaus bei den Dresdener Ministerkonferenzen 1850/51 und vom Mai 1851 bis zu seinem Tod als nassauischer Gesandter beim Deutschen Bundestag in Frankfurt war er jedoch weiterhin politisch tätig. Die Beisetzung fand in Anwesenheit Herzog Adolfs von Nassau am 7.8.1862 auf dem Alten Friedhof an der Platter Straße in Wiesbaden statt.
Literatur
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Kramer, Margarete A.
Die Politik des Staatsministers Emil August von Dungern im Herzogtum Nassau. Veröffentlichungen des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz, Band 35, Stuttgart 1991.