Sammlung Nassauischer Altertümer
Die SNA hat ihren Ursprung im Ankauf der Sammlung des Frankfurter Freiherrn Johann Isaac von Gerning in den 1820er Jahren.
Die Betreuung des kulturhistorischen und archäologischen Teils der Sammlung Gerning wurde dem Verein für Nassauische Altertumskunde übertragen, dessen Mitglieder eine rege Sammlungstätigkeit entwickelten. Insbesondere unternahmen sie zahlreiche archäologische Grabungen in Nassau und den angrenzenden Regionen.
Durch Schenkungen und Ankäufe wurde im Laufe der Jahrzehnte aus der relativ kleinen heterogenen Gerning’schen Sammlung, die landeskundlich orientierte SNA, deren Träger mittlerweile die Stiftung Stadtmuseum Wiesbaden ist. Die Sammlung Nassauischer Altertümer umfasst rund 350.000 Objekte und gliedert sich in die folgenden Bereiche:
Archäologie
Die rund 240.000 Teile umfassenden archäologischen Funde der Sammlung nassauischer Altertümer stellen sicher den umfangreichsten Bestand der Sammlung dar.
Grafik, Gemälde, Fotos
Mit rund 40.000 Objekten finden sich in der Sammlung Nassauischer Altertümer umfangreiche Bestände an Graphiken, Fotos, Gemälden, Urkunden und Plänen zu Personen der nassauischen Geschichte, vor allem der verschiedenen Zweige des Hauses Nassau, aber auch zu wichtigen Gebäuden Wiesbadens und der näheren und weiteren Region.
Kunstgewerbe
Die kunsthandwerklichen Objekte der Sammlung reichen von Elfenbeinarbeiten des Hochmittelalters bis zu Objekten des Historismus im 19. Jahrhundert. Einen Sonderbestand bilden dabei die Objekte der Sammlung des Kunsthistorikers August Demmin.
Militaria
Einen eigenen Bestand bilden die Waffen, Uniformteile und weiteren Objekte, die im Zusammenhang mit der Militärgeschichte Nassaus stehen.
Nassau und Wiesbaden
Die Bestände der Sammlung Nassauischer Altertümer stehen nahezu alle in engem Bezug zum historischen Nassau und seiner ehemaligen Residenz- und Hauptstadt Wiesbaden
Numismatik
Mit rund 15.000 Münzen und Medaillen zählt die numismatische Sammlung zu den bedeutendsten in der Rhein-Main-Region. Sie zählt zwei Schwerpunkte: Zum einen archäologische Funde, vor allem der römischen Periode, zum anderen die Münzen und Medaillen in Bezug auf das Haus und Herzogtum Nassau.
Skulpturen
Mit rund 90 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Skulpturen und Glasfenstern besitzt das Stadtmuseum eine zwar kleine, aber feine Sammlung. Neben den Objekten, die August Demmin in ganz Europa zusammengetragen hat, liegt der Schwerpunkt auf Arbeiten aus dem Gebiet zwischen Main und Westerwald.
Dolichenus-Tempel in Frankfurt gefunden
Was hat ein in Frankfurt ausgegrabener Tempel des Gottes Jupiter Dolichenus mit dem "sam - Stadtmuseum am Markt" zu tun? Eine ganze Menge, denn aus diesem in Frankfurt-Heddernheim, von den Frankfurter Stadtarchäologen gefundenen Tempel, dürfte der berühmte Altaraufsatz des Dolichenus aus der Sammlung Nassauischer Altertümer des Stadtmuseums Wiesbaden stammen. Das bronzene Votivdreieck stammt aus der Zeit um 175 nach Christus und zeigt den Gott im militärischen Gewand auf einem Stier stehend. Das Votivdreieck wurde bereits im 19. Jahrhundert bei Grabungen und Untersuchungen der Oberfläche der antiken Stadt Nida im heutigen Frankfurt-Heddernheim entdeckt und das Team des Stadtmuseums ist sehr gespannt darauf, was die Frankfurter Kollegen noch so alles im Tempelbezirk finden.