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LIMES – Weltreich. Welterbe. Wiesbaden.

Zum 20-jährigen Jubiläum der Aufnahme des römischen Limes in Deutschland in die UNESCO-Welterbeliste zeigt das sam – Stadtmuseum am Markt vom 19. März bis 10. August 2025 eine Sonderausstellung.

Das Wort Limes bedeutet Grenze. Als solche hat der Limes die Grenze des Römischen Reichs markiert. Es zählt zu den bedeutendsten Imperien der Menschheitsgeschichte. Mit seiner fast 1.000-jährigen Geschichte prägt es die Kulturlandschaft Europas bis heute. Im Jahr 117 n. Chr. erreichte Rom seine größte Ausdehnung und konzentrierte sich fortan auf die Sicherung seiner Außengrenzen.

Mit einer Länge von rund 9.000 Kilometern erstreckt sich der Limes über Europa, Vorderasien und Nordafrika. In Deutschland beträgt die Länge des Limes etwa 550 Kilometer und ist damit das längste Kulturdenkmal Deutschlands. Er verläuft durch vier Bundesländer und wird Obergermanisch-Raetischer Limes genannt.

Die Sonderausstellung zeigt bedeutende Fundstücke rund um das Thema Limes aus der Sammlung Nassauischer Altertümer (SNA). Einige dieser Objekte werden erstmals öffentlich präsentiert. Ergänzt wird die Ausstellung durch Leihgaben aus Museen und Institutionen der Region, die gemeinsam einen umfassenden Blick auf die Themen Limes und UNSCO-Welterbe ermöglichen.

Ausrüstungsgegenstände römischer Soldaten vermitteln spannende Einblicke in das militärische Leben an der Grenze. Alltagsobjekte aus zivilen Siedlungen entlang des Limes und aus dem Hinterland zeichnen ein Bild der Menschen, die in der Region lebten.

Wiesbaden und die Limesforschung

Einer der am besten erhaltene Limesabschnitte verläuft entlang des Taunuskamms. Der Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung untersuchte diesen im 19. Jahrhundert sehr intensiv. Von Wiesbaden aus erhielt die frühe Limesforschung durch Persönlichkeiten wie Friedrich Gustav Habel (1792 bis 1867), Karl August von Cohausen (1812 bis 1894) und Emil Ritterling (1861 bis 1928) entscheidende Impulse, die bis heute die Forschung prägen. Eine 1897 durch Kaiser Wilhelm II. gestiftete Amtskette für den Oberbürgermeister würdigt unter anderem diese Verdienste und erinnert an die römische Vergangenheit Wiesbadens. Sie besteht aus vergoldetem Silber und zeigt die Limespalisade mit Wachttürmen. Sie ist als Leihgabe vom Stadtarchiv Wiesbaden ebenfalls in der Ausstellung zu sehen.

Beeindruckende Fundobjekte aus dieser Epoche erzählen damit nicht nur vom Leben an der römischen Grenze, sondern auch vom Forschungs- und Entdeckergeist des 19. Jahrhunderts.

Vielseitiges Begleitprogramm zur Ausstellung: Führungen, Vorträge und Workshops

Begleitend zur Ausstellung werden zahlreiche Führungen, Vorträge und Workshops angeboten, die tiefere Einblicke in die Geschichte des Limes und seine kulturelle Bedeutung als UNESCO-Weltkulturerbe ermöglichen. Diese Veranstaltungen bieten die Gelegenheit, die Geschichte des Limes und die damit verbundene Forschungsgeschichte auf interaktive Weise zu entdecken.

  • Eröffnung: Dienstag, 18. März, 19 Uhr
  • Teilnahme nach Anmeldung unter infostadtmuseum-wiesbadende
  • Eintritt in die Ausstellung: sechs Euro | vier Euro ermäßigt