Sprungmarken

Kelten Land Hessen

"Im Spannungsfeld der Kulturen" war der Titel der Ausstellung im Rahmen des KELTEN LAND HESSEN vom 16. März bis 31. Juli 2022 im sam, Stadtmuseum am Markt.

Für das Gebiet des heutigen Bundeslandes Hessen beginnt ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. eine Zeit voller Umbrüche und Veränderungen. Diese Epoche wird heute als ausgehende Eisenzeit oder Spätlatènezeit bezeichnet. Sie ist geprägt durch die Aufgabe lang genutzter Siedlungen und dem Auftreten von zwei neuen Akteuren, die für tiefgreifende Veränderungen in der späteisenzeitlichen Gesellschaft sorgten: aus dem Norden wanderten germanische Siedler ein, während Rom aus dem Süden seinen Machtbereich auf das rechtsrheinische Gebiet ausdehnte.

Durch das Aufeinandertreffen von keltisch, germanisch und römisch geprägten Bevölkerungsteilen wurde in dieser Zeit ein Prozess angestoßen, der bis in das 1. Jahrhundert n. Chr. andauerte und aus dem heraus neue kulturelle Formen und Traditionen entstanden sind. Das Ergebnis war eine römisch-germanisch geprägte Welt mit keltischen Wurzeln.

Im Stadtmuseum Wiesbaden wurde diese hochspannende Situation um die Zeitenwende mit Objekten aus der Sammlung Nassauischer Altertümer sowie mit Leihgaben aus anderen Häusern anschaulich beleuchtet. Welche Hinterlassenschaften sind von der späten keltischen Welt geblieben? Woher kamen die Germanen? Lassen sich "späte Kelten" und "frühe Germanen" in Hessen überhaupt unterscheiden? Welche Rolle spielte das römische Militär und gab es im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. eine Rückbesinnung auf keltische Wurzeln – eine sogenannte keltische Renaissance?

Phaleren, Depotfund Hofheim-Langenhain, 5./4. Jh. v. Chr., Stiftung Stadtmuseum Wiesbaden, Sammlung Nassauischer Altertümer, Foto: P. Odvody wiesbaden.de
3 / 3