Rückblick Seminar "Filmlook"

Zu Beginn beschäftigte sich die Gruppe mit zwölf Teilnehmenden, die zum großen Teil schon Erfahrungen mit dem Filmemachen hatten, mit einigen Grundlagen des Films und des Filmlooks, wie zum Beispiel die Bildkomposition, das Format und die Farbkomposition. Besprochen wurden viele Filmklassiker als Beispiele, in denen gezeigt wird, dass es einen gut aussehenden Film nicht nur ausmacht, dass man sich an die ästhetischen „Regeln“ der Cinematographie hält, sondern dass man sie eben bewusst brechen kann. Nur durch das Sichten von Filmen kann man dazulernen. „The Good, the Bad and the Ugly“ ist ein Paradebeispiel für die Variation von Einstellungsgrößen. In Kubricks „The Shining“ wurde die Kulisse so gebaut, dass das Licht der Bar den Look von Jack Nicholson maßgeblich beeinflusst und Teil der Charakterisierung der Figur wird.  Das Prinzip des „Hollywood Smooth Editing“ vertiefte die Bedeutung des Zusammenspiels von Bild und Schnitt für ein perfektes „Filmgefühl“ und machte der Gruppe deutlich, dass es beim Filmlook um mehr als nur um ein schönes Bild geht.

Auch die technischen Komponenten wurden erläutert: Welche Optiken sollte ich für meinen Film wählen? Was bringt mir eine anamorphotische Linse? Welches Licht braucht es, um die gewünschte Stimmung zu erzeugen? All diese Fragen wurden in den Praxisphasen des Seminars von den Teilnehmenden selbst bearbeitet und geklärt.

Um das gelernte Wissen auch in die Tat umzusetzen, entwickelte die Gruppe eine kurze Szene, welche nach allen Regeln der Filmlook-Kunst gestaltet wurde. Am entstandenen Material konnte schließlich der letzte große Part des Filmlooks erlernt und erprobt werden: die Grundlagen der Farbkorrektur und des Color-Grading. Hier konnten die Teilnehmenden einen Einblick in den einflussreichen Bereich der Farbkomposition im Film erlangen, indem zunächst alle Farben auf ein realistisches Maß korrigiert und danach so verändert wurden, dass sie eine spezielle Atmosphäre erschaffen.

Aus diesem „Filmlook-Crashkurs“ konnten die Teilnehmenden also viel mitnehmen, das sie auf ihrem Schul-, Universitäts- oder Ausbildungsweg zu ihren Traumberufen als Filmemacher*innen brauchen, einsetzen und vertiefen können, um optisch ansprechende und spannende Bilder zu erzeugen.

Ermöglicht wurde das Seminar durch die Kooperation mit dem Bundesverband Jugend und Film, gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.