Sprungmarken

Welt-AIDS-Tag

Zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember zeigen wir das Porträt eines radikalen und komplexen Künstlers, der nicht nur ein bahnbrechender Fotograf, sondern auch Aids-Aktivist und engagierter Kämpfer gegen die Stigmatisierung schwuler Lebensentwürfe war.

Der Welt-AIDS-Tag wurde erstmals 1988 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen. Verschiedenste Organisationen erinnern an das Thema AIDS und rufen dazu auf, aktiv zu werden und Solidarität mit HIV-Infizierten, AIDS-Kranken und den ihnen nahestehenden Menschen zu zeigen. Verantwortliche in Politik, Medien, Wirtschaft und Gesellschaft werden daran erinnert, dass die HIV-/AIDS-Pandemie weiter besteht. Das Motto 2024: "Leben mit HIV. Anders als du denkst?" 

Wir zeigen das Porträt eines radikalen und komplexen Künstlers, der nicht nur ein bahnbrechender Fotograf, sondern auch Aids-Aktivist und engagierter Kämpfer gegen die Stigmatisierung schwuler Lebensentwürfe. 

West-Berlin 1979. Jürgen Baldiga, Sohn eines Essener Bergmanns, ist gerade in die Stadt gezogen und beschließt, Künstler zu werden. Er arbeitet als Stricher und Koch, schreibt Gedichte und Tagebuch. Mit HIV infiziert entdeckt er 1984 die Fotografie. Seine Bilder sollen die Zeit anhalten und die Wirklichkeit einfangen: Sie zeigen seine Freunde und Lover, wilden Sex, das Leben auf der Straße und immer wieder die lustvollen Tunten des Schwulenclubs SchwuZ, die zu seiner Wahlfamilie werden. Zwischen Verzweiflung und Begehren, Auflehnung und unbändigem Überlebenswillen wird Baldiga im Angesicht des nahen eigenen Todes zum Chronisten der West-Berliner Subkultur. Als er 1993 im Alter von nur 34 Jahren stirbt, hinterlässt er tausende Fotografien und 40 Tagebücher - ein einzigartiges künstlerisches Vermächtnis.

Deutschland 2024, 92 Minuten, FSK: ab 16, FBW: besonders wertvoll