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80. Geburtstag Volker Koepp

Volker Koepp zählt zu den großen deutschen Dokumentarfilmern. Geboren in Stettin und aufgewachsen in Berlin entwickelte er schon früh eine besondere Sensibilität für die Kulturlandschaft des europäischen Ostens und ein Gespür für das Schicksal der Menschen in diesen Regionen.
Film Datum Uhrzeit
Gehen und Bleiben Do, 04.07. 16.30 Uhr
Kurische Nehrung Sa, 13.07. 18.00 Uhr
John Zorn I + II Do, 11.07.
20.00 Uhr
Joan Baez - I Am a Noise Fr, 30.08.

20.00 Uhr

Volker Koepp zählt zu den großen deutschen Dokumentarfilmern. Am 22. Juni 1944 wurde er in Stettin geboren, aufgewachsen ist er in Berlin. Schon früh entwickelte er eine besondere Sensibilität für die Kulturlandschaft des europäischen Ostens und ein Gespür für das Schicksal der Menschen in diesen Regionen. Wir zeigen anlässlich seines Geburtstags drei Filme und beginnen mit seinem jüngsten Werk, in dem er sich auf die Spuren des mecklenburgischen Schriftstellers Uwe Johnson begibt. Motive des Gehens und Bleibens und die Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte durchziehen das Werk von Uwe Johnson (1934-1984), mit dessen Texten Volker Koepp in die biografischen und literarischen Gegenden des Schriftstellers reist. Er begegnet Menschen, die von ihrem Leben und von ihren Erinnerungen erzählen, vom Ausharren an den Orten ihrer Herkunft, vom Fortziehen und auch von Uwe Johnson.

Gehen und Bleiben

"Gehen und Bleiben" entstand während der Pandemie und der Ausweitung des russischen Krieges auf die gesamte Ukraine. Auf seiner Fahrt durch die Zeit entstehen Fragen nach der Bedeutung, die Vergangenheit für das gegenwärtige Leben hat und wie ein hoffnungsvoller Blick auf die Zukunft mit Motiven des Gehens und Bleibens zusammenhängt. Textzitate Uwe Johnsons eröffnen dabei einen filmischen Erzählraum, der Geschichte und Gegenwart gedanklich und sinnlich zusammenführt. Wie nebenbei entsteht so auch ein fragmentarisches Lebensbild des Schriftstellers Uwe Johnson und eine Annäherung an sein Werk.

Deutschland 2023, 168 Minuten, FSK: ab 0

Kurische Nehrung

Volker Koepp und sein Kameramann Thomas Plenert zeigen eine Landschaft und ihre Bewohner*innen. Wolken treiben über die Dünen hinaus aufs Meer. Ihre Schatten wandern über den Sand. Der Wind faucht ins Mikrofon. Die Menschen suchen nach ihrem kleinen Glück. Die Orte des Films liegen beiderseits der Grenze, zwischen den Dünen. Nidden, das litauische Nida, und Rossitten, russisch: Rybatschi. Seit dem 19. Jahrhundert wird die Kurische Nehrung und das Fischerdorf Nidden von Reisenden, Malern und Schriftstellern entdeckt. Wilhelm von Humboldt, dem ohne die Kurische Nehrung ein wunderbares Bild in der Seele fehlen würde. Lovis Corinth und Max Pechstein. Thomas Mann, der sich in Nidden ein Sommerhaus baut. Nach dem Krieg muss Litauen Sowjetrepublik werden. Doch anders als im russischen Teil der Nehrung bleiben hier einige Deutsche in ihren Heimatorten.

Deutschland 2001, 91 Minuten, FSK: ab 0

Die Wismut

1946 wird durch die sowjetische Besatzungsmacht das Bergbauunternehmen Wismut gegründet. Stalin will die Atombombe, und im sächsischen Erzgebirge und in Thüringen steckt das für den Bau benötigte Uran. Volker Koepp porträtiert in beeindruckenden Bildern eine geschundene Landschaft und Menschen, die mit Würde, Stolz und Trauer zurückblicken. Sie erzählen Komisches, Unglaubliches und Tragisches. Die Gefahren, die von der Strahlung und der Staubentwicklung ausgingen, waren bekannt. Bis zum Ende der DDR hat eine halbe Million Menschen bei der Wismut 220.000 Tonnen angereichertes Uran produziert. Tausende gaben ihr Leben. Nach Einstellung der Produktion wird eine der größten Umweltkatastrophen der Erde offensichtlich.

Deutschland 1993, 110 Minuten, FSK: ab 0