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Soundcheck

Ein Spielfilm und drei Dokumentarfilme erzählen die Geschichten von außergewöhnlichen Künstlerinnen und Künstlern.
Film Datum Uhrzeit
Back to black Mi, 03.07. 20.00 Uhr
Born to Be Wild Mi, 10.07. 17.30 Uhr
John Zorn I + II Do, 11.07.
20.00 Uhr
Joan Baez - I Am a Noise Fr, 30.08.

20.00 Uhr

Back to Black

Amy Winehouse gilt als eine der größten Künstlerinnen der jüngeren Pop-Geschichte. Sie hat mehr als 30 Millionen Platten verkauft und noch heute, knapp 13 Jahre nach ihrem Tod, werden ihre Songs mehr als 80 Millionen Mal pro Monat gestreamt. Ihr hochgelobtes zweites Album "Back to Black" aus dem Jahr 2006 brachte ihr Weltruhm und (damals ein Rekord) fünf Grammys. Der Spielfilm der britischen Regisseurin Sam Taylor-Johnson erzählt über das viel zu kurze Leben der außergewöhnlichen Musikerin.

GB/F/USA 2024, 122 Minuten, FSK: ab 12, OmU

Born to Be Wild

Steppenwolf ist eine der legendärsten und zugleich rätselhaftesten Bands in der Geschichte der Rockmusik. An der Grenze zwischen Mainstream und psychedelischem Underground eröffnete ihr Song "Born to Be Wild" den Kultfilm "Easy Rider" und wurde zur Hymne einer ganzen Generation. Der neue, harte Sound von Steppenwolf war ein Stich ins Herz des "Summer of Love" und beendete das Hippie-Zeitalter. Es ist kein Zufall, dass sie die erste Band war, die das Wort "Heavy Metal" in ihren Texten verwendete. Was aber nur wenige Menschen wissen: Die Band Steppenwolf hatte als Gravitationszentrum zwei deutsche Auswandererkinder, die sich zunächst in Toronto trafen, bevor sie gemeinsam nach Kalifornien weiterzogen - Sänger John Kay (geboren als Joachim-Fritz Krauledat) war ein Kriegsflüchtling aus Ostpreußen. Bassist Nick St. Nicholas (geboren als Karl Klaus Kassbaum) stammte aus einer angesehenen hanseatischen Familie.

CDN/D 2023, 105 Minuten, FSK: ab 12, OmU

John Zorn I + II

Zorn I
Der französische Filmstar Mathieu Amalric lernte den New Yorker Komponisten und Lärmpapst John Zorn 2008 bei einer gemeinsamen Arbeit kennen. Daraus entwickelte sich ein Langzeit-Dokumentationsprojekt, bei dem ein musikalisches Phänomen nicht erklärt, sondern in seiner Komplexität ausgefaltet wird: Amalric filmt den Ikonoklasten Zorn auf und hinter der Bühne, in wilder Aktion mit kreischendem Saxophon oder mit konzentrierten Handzeichen ein Klangchaos ordnend. Mal crazy lachend, dann in kontemplativer Versenkung den zarten Streicherklängen von Kolleginnen und Kollegen hinterherhörend. John Zorn - mad genius. 
Frankreich 2010-2016, 54 Minuten

Zorn II, F 2016-2018, 59 Minuten
Teil 2 der Langzeitbeobachtung variiert den Ansatz: Hier wird nicht mehr abrupt zwischen Stilen, Musikerinnen und Musikern und unterschiedlichen Projekten hin- und hergeschaltet, wie es auch der Cut-up-Ästhetik des New Yorker Komponisten entspräche. Stattdessen gibt es längere Konzertsequenzen, ausführliches Backstage-Geplauder und die Möglichkeit, John Zorn zu beobachten, wie er Witze reißt und sich ins Orgelspiel versenkt. Neu sind auch Textinserts, die den holistischen Charakter des ganzen Projektes betonen. "Es geht nicht nur um Musik", heißt es da, "sondern um alle Gefühle, die man in einem menschlichen Wesen finden kann."

Frankreich 2010 - 2018, 113 Minuten, FSK: ungeprüft, OmU

Joan Baez - I Am a Noise

Der Film ist weder konventionelles Biopic noch traditioneller Konzertfilm. Mehrere Jahre folgten die Regisseurinnen Karen O'Connor, Miri Navasky und Maeve O'Boyle der ikonischen Künstlerin. Im Laufe des Films zieht Baez schonungslos Bilanz und enthüllt auf bemerkenswerte Weise ihr Leben auf und abseits der Bühne: von ihren lebenslangen emotionalen Problemen über ihr Engagement in der Bürgerrechtsbewegung mit Martin Luther King bis hin zu der schmerzlichen Beziehung mit dem jungen Bob Dylan. 

So entstand eine immersive Dokumentation, die fließend durch die Zeit gleitet, die die legendäre Musikerin auf ihrer letzten Tour begleitet und auf bis heute nie gesehene Archivaufnahmen zurückgreift: Aus Home Movies, Tagebucheinträgen, Kunst, Therapie-Bändern und anderen Tonaufnahmen formt sich das Bild einer einzigartigen Frau, die nur mit einer Gitarre bewaffnet und ihrer unverwechselbaren, glasklaren Stimme, Musik- und Weltgeschichte geschrieben hat.

USA 2023, 113 Minuten, FSK: ab 0, OmU