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Erinnern an die Opfer - Filmreihe

2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz zum 80. Mal. Wir zeigen begleitend zur Veranstaltungsreihe "Erinnern an die Opfer" des Kulturamts vier Filme.
Film Datum Uhrzeit
Mein illegales Leben Mi, 22.01. 17.30 Uhr
Die Macht der Entscheidung Mi, 29.01. 17.30 Uhr
Kreis der Wahrheit Do, 30.01. 17.30 Uhr
One Life Do, 30.01.
20.00 Uhr

Mein illegales Leben

Zu Gast: Esther Dischereit, Schriftstellerin und Gerhard Schick, Regisseur

1942 tauchen eine jüdische Mutter und ihre fünfjährige Tochter in den Untergrund ab, nachdem ihnen der Deportationsbescheid zugestellt worden ist. Auf unglaubliche Weise haben beide überlebt, nicht zuletzt mit der Hilfe eines Bahnarbeiters, der die beiden als seine Frau und Tochter ausgegeben hat.

Der Film spielt jedoch in der Gegenwart, wir folgen auch hier einem Mutter-Tochter-Paar: der jüngeren Schwester des versteckten Kindes und ihrer Tochter. Sie versuchen herauszufinden, wie das Überleben im Untergrund überhaupt möglich war - und welche Spuren es in der Familiengeschichte hinterlassen hat.

Die nach dem Krieg geborene Schwester des versteckten Kindes, Esther Dischereit, gilt als eine der wichtigsten deutsch-jüdischen Schriftstellerinnen nach dem Holocaust. Sie hat bei Suhrkamp viele Bücher unter anderem zum Thema Jüdische Identität veröffentlicht und ist auch politisch sehr aktiv. Im Herbst 2024 ist ihr Roman "Ein Haufen Dollarscheine" erschienen, der auch die Geschichte des Films erzählt.

A 2024, 90 Minuten, FSK: ungeprüft

Die Macht der Entscheidung

Theater- und Filmemacher*innen aus Wiesbaden und Umgebung drehten im August 2021 einen Kurzfilm an originalen Schauplätzen in Wiesbaden. Der Kurzfilm beleuchtet vielschichtig und differenziert das Engagement der Menschen in und um die Bergkirche und die Bekennende Kirche in Wiesbaden. Er zeigt ihre persönlichen Schicksale vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges, dass Widerstand eine Haltung ist und auch in kleiner Form einiges bewirken kann.

Anfang der 30er-Jahre in Wiesbaden: In der Bergkirche wird ein neuer Pfarrer der Deutsch-Christen eingesetzt, der die widerständige Gemeinde spalten soll. Franz-Ludwig von Bernus, Pfarrer der Bekennenden Kirche, leistet ihm Widerstand. Die junge frisch verliebte Else ist auf der Suche nach Arbeit. Rudi, ihr Freund, hat seine eigene Vorstellung von einer deutschen Frau. Und auch Heinrich, ein Konfirmand, bekommt den Druck durch die politischen Veränderungen zu spüren. Wie werden sie sich entscheiden?

Deutschland 2022, 25 Minuten, FSK: ungeprüft

Kreis der Wahrheit

"Kreis der Wahrheit" erzählt die Lebensgeschichte der Schwestern Helga Feldner-Busztin und Elisabeth Scheiderbauer aus Wien, die im Alter von sieben und vierzehn Jahren zusammen mit ihrer Mutter ins Ghetto/KZ Theresienstadt verschleppt wurden. Der Vater kam nach Auschwitz. Die Familie überlebte wie durch ein Wunder. Die Lebenserinnerungen von Helga und Elisabeth zeichnen ein umfassendes Bild der mörderischen Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten.

In dem Film lassen die beiden Schwestern das Publikum an ihren Erinnerungen teilhaben, und internationale Künstler*innen wie Iris Berben, Konstantin Wecker unter anderem transformieren Momente des erlittenen Leids in zeitgenössische Kunst. 2D-Animationen verbinden zudem Raum, Ort und Zeit zu einem visuellen Gesamtbild.

A 2023, 81 Minuten, FSK: ab 12

One Life

Als junger Londoner Börsenmakler besucht Nicholas "Nicky" Winton 1938 Prag, wo er mit eigenen Augen das Leid der jüdischen Familien sieht, die nach dem Aufstieg der Nazis aus Deutschland geflohen sind und dort unter schlimmsten Bedingungen leben. Er trifft auch auf Doreen Warriner, die Leiterin des britischen Büros für Geflüchtete aus der Tschechoslowakei, die ihn zu einer ebenso waghalsigen wie ambitionierten Mission inspiriert: Er möchte so viele Kinder wie möglich ins sichere England bringen, bevor die Grenzen dicht gemacht werden. Unterstützung erfährt er dabei von seiner deutsch-jüdischen Mutter Babette.

Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, aber auch gegen die Bürokratie. Pässe müssen besorgt und in Großbritannien Gastfamilien nachgewiesen werden, die diese Kinder aufnehmen. 669 Kinder kann Nicholas in Sicherheit bringen. Doch noch Jahrzehnte später erinnert er sich voller Schuldgefühle an jene Kinder, die er nicht retten konnte. Dann trifft er in einer Fernsehshow auf einige Menschen, die ihm ihr Leben verdanken - ein Treffen, das seine unglaublichen Taten an die Öffentlichkeit bringt und ihm ermöglicht, die Geschehnisse aufzuarbeiten ...

Großbritannien 2023, 109 Minuten, FSK: ab 12, DF