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Pressemitteilung

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KABS und Gesundheitsamt informieren über die Asiatische Tigermücke
In den Stadtteilen Südost, Kostheim und Rambach sind im vergangenen Jahr Asiatische Tigermücken (Aedes albopictus) nachgewiesen worden, teilen KABS (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage) und das Gesundheitsamt mit.
Diese Stechmückenart wird durch den globalen Reise- und Handelsverkehr bereits seit Jahrzehnten weltweit verbreitet. Obwohl sie eigentlich aus Südostasien stammt, trifft die Art mittlerweile auch in Deutschland durch die immer milder werdenden Temperaturen auf einen geeigneten Lebensraum.

Die Tigermücke ist im Vergleich zu heimischen Stechmücken eher klein und an ihrer schwarz-weißen Musterung und einer weiß-silbrigen Linie auf dem Rücken recht leicht zu erkennen. Sie ist tagaktiv und sehr stechfreudig. Als aggressiver Lästling schmälert die Tigermücke unsere Lebensqualität ganz erheblich.

Die Tigermücke ist aber nicht nur ein Lästling, sondern stellt zudem ein nicht unerhebliches Gesundheitsrisiko dar, denn sie ist in der Lage eine Vielzahl von Krankheitserregern, unter anderem West-Nil-, Dengue- oder Zika-Viren, auf den Menschen zu übertragen.

Dabei trägt die Tigermücke die Krankheitserreger nicht von Natur aus in sich, sondern muss zunächst einen infizierten Menschen stechen, bei dem die entsprechenden Viren im Blut vorhanden sind. Diese Viren sind in Südwestdeutschland zwar aktuell nicht verbreitet, werden jedoch immer wieder z. B. durch Reiserückkehrender eingeschleppt. Dann besteht vor allem bei längeren Wärmeperioden die Gefahr einer Übertragung des Krankheitserregers von einer infizierten Person über die Tigermücke auf eine weitere Person.

Noch ist das Risiko, sich durch den Stich einer Tigermücke mit einem der genannten Krankheitserreger zu infizieren, zum Glück gering. Allerdings nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung durch die zunehmende Anzahl von infizierten Reisenden, die hohen Sommertemperaturen und die zunehmende Anzahl von Tigermücken in unserer Region immer mehr zu. Deshalb empfiehlt das RKI, bei Rückkehr aus einem Dengue-Endemiegebiet in eine deutsche Region mit Tigermückenvorkommen zumindest im Sommer und Frühherbst bis 14 Tage nach der Reise einen konsequenter Mückenschutz anzuwenden, um mögliche Übertragungen zu verhindern. Schon alleine im eigenen Interesse kann und sollte jede Bürgerin und jeder Bürger mithelfen, eine Vermehrung der Asiatischen Tigermücke zu verhindern.

Tigermückenlarven entwickeln sich in kleinen Vertiefungen und Aushöhlungen, in denen sich Wasser ansammeln und zumindest für eine Woche nicht vollständig wegtrocknen kann. Solche sogenannten Brutstätten sind natürlicherweise wassergefüllte Baumhöhlen.
Im Bereich menschlicher Siedlungen nutzt die Tigermücke aber vor allem künstliche Behältnisse, in denen sich Wasser ansammelt – dabei reichen der Mücke auch kleinste Wasseransammlungen.

Typische Brutstätten der Tigermücke in menschlichen Siedlungsbereichen sind:
• Regentonnen,
• Blumentopfuntersetzer,
• Übertöpfe,
• Blumenkästen mit Wasserreservoir,
• Gießkannen,
• Hof- und Straßengullys,
• hohle Zaunpfähle,
• verstopfte oder durchhängende Dachrinnen,
• verstopfte Abflüsse von Garagendächern,
• Entwässerungsrinnen,
• Sonnenschirmfußständer,
• im Freien liegendes Kinderspielzeug,
• aufgelassene Planschbecken oder Pools, die nicht gechlort werden,
• weggeworfene Plastikbecher,
• Grabvasen,
• Autoreifen,
• Vogel- und Igeltränken und viele mehr.
Tigermücken suchen sich ihre Brutstätten nicht nur in Gärten, sondern auch auf Terrassen und Balkonen (zumindest im ersten Obergeschoss).

Keine typischen Brutstätten der Tigermücke sind „belebte“ und bepflanzte Gartenteiche mit Fischen, Molchen oder Libellenlarven, gechlorte Pools jeglicher Größe.

Was kann man tun, um eine Vermehrung der Tigermücken auf einem Grundstück zu verhindern? Im Fokus der Maßnahmen stehen die Brutstätten der Asiatischen Tigermücke. Daher sollten vor allem unnötige Wasserstellen beseitigt werden, sofern dies möglich ist.
Brutstätten, die beseitigt werden können: Diese sollten zunächst mit heißem Wasser (60-70°C) ausgespült werden. Für den Fall, dass sich bereits Eier am Rand der Gefäße befinden, werden diese durch die Hitze abgetötet. Danach kann man diese Behältnisse entweder so lagern, dass sich kein Wasser mehr darin ansammeln kann oder man entfernt sie vollständig.
Brutstätten, die nicht beseitigt werden können: Diese sollten komplett abgedichtet und nach Möglichkeit mit Bti behandelt werden. Regenfässer kann man zum Beispiel mit einem Moskitonetz abdecken.
Bti-Tabletten können unentgeltlich beim Wiesbadener Umweltladen (Luisenstraße 19) und den Ortsverwaltungen Sonnenberg/Rambach, Kastel/Kostheim und Biebrich abgeholt werden. Sind Bti-Tabletten verfügbar, können mit diesen die Brutstätten alle zwei Wochen in der Zeit von Mitte April bis Anfang Oktober behandelt werden. Eine Tablette reicht für 50 Liter Wasser. Bei größeren Brutstätten gibt man eine entsprechende Anzahl von Bti-Tabletten direkt in diese Behältnisse. Bei mehreren kleineren Brutstätten eine Bti-Tablette in lauwarmem Wasser auflösen und mit einer Gießkanne auf die einzelnen Brutstätten verteilen. Die Bti-Wasser-Mischung bitte nicht in der Sonne stehen lassen und innerhalb von 2-3 Tagen vollständig vergießen. Der biologische Wirkstoff zersetzt sich im Laufe der Zeit und durch die höhere Konzentration in der Gießkanne fängt das Wasser an unangenehm zu riechen. Bei Bti handelt es sich um einen biologischen Wirkstoff, der von dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis gebildet wird. Dieses biologisch abbaubare Eiweißpräparat wirkt hochselektiv und ist nur für die Larven weniger Mückenarten tödlich. Für den Menschen und andere Tiere, wie zum Beispiel Bienen, Hunde, Katzen, Igel, Vögel, Reptilien, Amphibien, etc. ist der biologische Wirkstoff völlig unbedenklich. Insektenfresser werden durch das Abtöten von Tigermückenlarven keinesfalls Hunger leiden müssen, denn Stechmücken sind für keine Organismengruppe eine notwendige Nahrungsgrundlage. Aufgrund der hohen Selektivität werden in den behandelten Brutstätten keine anderen Insekten wie zum Beispiel Schmetterlingsmücken und Schwebfliegen abgetötet. Diese bleiben somit den Insektenfressern als Nahrung erhalten.

Es ist wichtig sämtliche möglichen Brutstätten auf dem Grundstück zu identifizieren und zu beseitigen oder regelmäßig (alle zwei Wochen in der Zeit von Mitte April bis Anfang Oktober) zu behandeln. Um einen guten und nachhaltigen Effekt zu erzielen ist es wichtig, dass auch Nachbarn aktiv werden und die Maßnahmen umsetzen. Tigermücken kennen keine Grundstücksgrenzen, auch wenn sie nicht sehr flugaktiv sind. Es sollte dafür gesorgt werden, dass sich auch bei längerer Abwesenheit keine Tigermücken auf dem Grundstück entwickeln können, zum Beispiel, indem man jemanden beauftragt die Behandlung der Brutstätten in der Abwesenheit weiterzuführen. Wenn man den Garten im Herbst winterfest macht, sollte man sämtliche Behältnisse mit heißem Wasser (60-70°C) ausspülen. So tötet man zuverlässig die Eier der Asiatischen Tigermücke ab. Die Weibchen kleben die Eier sehr fest an die Innenseite von wasserführenden Behältnissen. Ein einfaches Ausspülen mit Wasser entfernt die Eier nicht. Wird das Regenfass mit einem Gartenschlauch ausgespritzt, reicht das auch nicht, um die Eier zu beseitigen.

Werden die Maßnahmen umgesetzt und kommt es trotzdem im Verlauf der Saison zu einer starken Belästigung durch Tigermücken, kann man dies per E-Mail unter termine-tigermuecke@kabs-gfs.de (Betreff: „Tigermücken Wiesbaden“) melden.

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Telefonzentrale Rathaus:

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