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Gemeinsamer Aktionsmarsch zum Weltmädchentag: Wiesbaden und Mainz machen sich stark für Chancengleichheit
Am Freitag, 11. Oktober, wird weltweit der Weltmädchentag gefeiert – ein Tag, der die Rechte von Mädchen und Frauen in den Mittelpunkt stellt.
Mädchen stehen oft vor Herausforderungen, die Jungen in dieser Form nicht erleben: geschlechterbasierte Gewalt, Benachteiligungen in der Bildung und traditionelle Rollenbilder, die ihre berufliche und persönliche Entfaltung einschränken. Der Weltmädchentag fordert auf, diese Ungleichheiten zu bekämpfen und Mädchen die gleichen Chancen auf Selbstbestimmung zu ermöglichen.

In Wiesbaden und Mainz wird dieser Anlass auch 2024 durch einen Aktionsmarsch gewürdigt, der vom Mädchenarbeitskreis Wiesbaden des Amtes für Soziale Arbeit in Kooperation mit dem Mädchenarbeitskreis Mainz organisiert wird. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Chancengleichheit, Gewaltfreiheit, Selbstbestimmung“ und richtet sich an alle Menschen, die diese Forderungen unterstützen.

Der Aktionsmarsch startet am 11. Oktober um 15.30 Uhr auf dem Gutenbergplatz in Mainz. Die Strecke führt durch die Mainzer Innenstadt (Ludwigstraße, Schillerstraße, Münsterplatz, Große Bleiche) und über die Theodor-Heuss-Brücke bis nach Wiesbaden. Gegen 17.30 Uhr endet der Marsch im Innenhof der Reduit Wiesbaden, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Aktionen wie Fotobox, Tattoos, Cocktails und Musik von einer DJane erwartet. Im Vorfeld haben Mädchen aus Jugendzentren Plakate gestaltet, die während des Marsches getragen werden, um die Botschaften des Tages sichtbar zu machen. Eine Gruppe junger Frauen aus dem Jugendpavillon Krautgärten hat den Marsch gemeinsam mit dem Amt für Soziale Arbeit organisiert.

„Der Weltmädchentag ist ein kraftvolles Signal dafür, gemeinsam für die Rechte und Bedürfnisse von Mädchen und Frauen einzustehen“, erklärt Dr. Patricia Becher, Sozialdezernentin der Stadt Wiesbaden. „Wir müssen sicherstellen, dass jedes Mädchen die Chance hat, in einem sicheren und unterstützenden Umfeld aufzuwachsen und ihre Talente zu entfalten.“ Die Themen Chancengleichheit, Gewaltfreiheit und Selbstbestimmung sind nach wie vor essenziell, da viele Mädchen weltweit noch immer unter strukturellen Benachteiligungen leiden.

Der Mädchenarbeitskreis Wiesbaden spielt seit 1987 eine zentrale Rolle in der geschlechtssensiblen Arbeit der Stadt. Zu den Angeboten des Arbeitskreises zählen Mädchentage, Workshops und Beratungsangebote, die sich mit Themen wie Selbstbewusstsein, Berufsorientierung und Gewaltprävention beschäftigen.

Weltweit sind Mädchen weiterhin mit großen Herausforderungen konfrontiert. Statistiken zeigen, dass etwa 37 Prozent der Frauen und Mädchen in Deutschland ab dem 16. Lebensjahr Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt sind. Zudem sind Mädchen in bestimmten Berufsfeldern, wie den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), weiterhin unterrepräsentiert. Auch in Wiesbaden erreichen zwar mehr Mädchen als Jungen höhere Bildungsabschlüsse, doch im Berufsleben stoßen sie nach wie vor auf geschlechtsspezifische Hürden.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bietet der Mädchenarbeitskreis jährlich verschiedenste Beratungs- und Unterstützungsangebote für Mädchen an, die in schwierigen Lebenslagen Hilfe benötigen – sei es in der Schule, im familiären Umfeld oder bei der beruflichen Orientierung.

Der Weltmädchentag und der Aktionsmarsch sind daher nicht nur symbolische Ereignisse, sondern ein klarer Aufruf, das Engagement für Mädchenrechte fortzusetzen und zu verstärken.

In Wiesbaden gibt es unterschiedliche Programme und Initiativen, die Mädchen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Dabei arbeiten das städtische Einrichtungen und freie Träger Hand in Hand, um Mädchen in unterschiedlichen Lebenssituationen zu unterstützen. Die offene Jugendarbeit in Jugendzentren wie dem Georg-Buch-Haus, der Reduit und auch der Mädchenbauwagen der Mobilen Jugendarbeit in den östlichen Vororten, bietet regelmäßige Aktivitäten, die das Selbstbewusstsein der Mädchen stärken und ihnen Raum für kreative Projekte, sportliche Aktivitäten und soziale Interaktionen geben. Darüber hinaus bietet der Mädchentreff Wiesbaden e.V., ebenfalls seit 1987 aktiv, Mädchen ab zehn Jahren einen geschützten Raum, um sich in Bereichen wie IT, Handwerk und Berufsorientierung auszuprobieren. Die ZORA-Anlaufstelle unterstützt Mädchen und junge Frauen in Krisensituationen, während die INTAKT Mädchenzuflucht bedrohten Mädchen Schutz und die notwendige Unterstützung bietet. Ein weiteres wichtiges Angebot ist das Gewaltpräventionsprogramm „Echt & Stark“, das in Wendo-Kursen Mädchen lehrt, sich gegen Belästigung und Gewalt zu wehren und so ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

Zusätzlich zu den bereits bestehenden Programmen gibt es in Wiesbaden weitere Initiativen für Mädchen, wie etwa Mädchentreffs, den Girls' Day zur Berufsorientierung sowie vielfältige Angebote in den Bereichen Kunst, Musik und Sport. Diese bieten Mädchen die Möglichkeit, ihre Talente in einem sicheren und unterstützenden Umfeld zu entfalten und weiterzuentwickeln. Darüber hinaus organisiert das Amt für Soziale Arbeit im Rahmen von „Wiesbaden International“ auch internationale Jugendbegegnungen speziell für Mädchen. Diese Programme erweitern die kulturellen Horizonte und stärken das Selbstbewusstsein der Teilnehmerinnen. Die nächste Mädchenbegegnung findet im November in Wiesbaden mit Teilnehmerinnen aus Dubrovnik statt.

Trotz dieser Programme bleiben Herausforderungen bestehen. Geschlechterklischees und traditionelle Rollenbilder beeinflussen weiterhin die Berufswahl und Selbstbestimmung von Mädchen. Besonders Mädchen aus sozial benachteiligten Familien oder mit Migrationshintergrund haben oft erschwerten Zugang zu diesen Angeboten. „Der Weltmädchentag erinnert uns daran, dass unsere Arbeit noch lange nicht abgeschlossen ist“, sagt Dr. Becher. „Wir müssen weiterhin daran arbeiten, dass Mädchen ihre Träume verwirklichen können.“

Der Aktionsmarsch setzt dabei ein klares Zeichen für Chancengleichheit, Gewaltfreiheit und Selbstbestimmung.

„Starke Mädchen von heute sind die selbstbewussten Frauen von morgen. Wiesbaden setzt alles daran, diesen Weg zu ebnen“, schließt Dr. Becher ab.

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