Pressemitteilung

Bei der Europawahl am 9. Juni lag die Wahlbeteiligung in Wiesbaden bei 59,4 Prozent und damit fast genauso hoch wie bei der letzten Europawahl 2019. Wie das Amt für Statistik und Stadtforschung aufgrund der Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik mitteilt, wiesen Männer und Frauen zwischen 50 und 70 Jahren die höchsten Beteiligungsquoten auf; die niedrigste Quote verzeichneten die 21- bis 24-Jährigen. Damit zeigte sich, zumindest tendenziell, wieder das bekannte Verhaltensmuster: je älter, desto wahlfreudiger.

Zwischen Männern und Frauen gab es hinsichtlich der Wahlbeteiligung insgesamt nur geringe Unterschiede; am auffälligsten waren sie in der Gruppe der 70-Jährigen und Älteren, in der sich Männer traditionell häufiger an der Wahl beteiligen als Frauen. Umgekehrt verhält es sich bei den Erstwählerinnen und -wählern sowie den 30-bis 35-Jährigen; hier liegt die Wahlbeteiligung der Frauen jeweils deutlich über der der Männer.

Gegenüber der letzten Europawahl 2019 war die Wahlbeteiligung der unter 25-Jährigen rückläufig; gleiches gilt für die Älteren ab 70 Jahren aufwärts. Eine zunehmende Teilnahmebereitschaft ist dagegen in den Altersgruppen zwischen 25 und 45 Jahren zu beobachten; vor allem bei Frauen war hier die Beteiligung deutlich höher als vor fünf Jahren.

Von der Briefwahlmöglichkeit machten 41 Prozent der Wählerinnen und Wähler Gebrauch. Dabei hängt der Anteil der Briefwahl vom Alter ab; überdurchschnittlich hoch liegt er in der (mobilen) Gruppe der 30- bis 34-Jährigen (49,1 Prozent) und bei den 70-Jährigen und Älteren (47,7 Prozent).

Zwischen dem Alter der Wählerinnen und Wähler und dem Stimmenanteil der CDU besteht ein starker Zusammenhang; traditionell steigt der Zuspruch mit höherem Alter. Auch bei der SPD sind es eher die älteren Wähler und Wählerinnen, denen sie ihre Stimmen zu verdanken hat.

Kaum aber eine Partei hängt in ihrem Votum so stark vom Alter der Wählerinnen und Wähler ab wie Volt: „Je jünger, desto Volt“ – so könnte die Formel für das Wählerprofil der Europapartei lauten. Zweistellig ist ihr Stimmenanteil bei den unter 25-Jährigen und den 25- bis 34-Jährigen; dagegen spielt Volt für die 70-Jährigen und Älteren praktisch keine Rolle. Ähnlich verhält es sich übrigens bei den unter „Sonstige“ zusammengefassten 26 Parteien; auch hier sinkt der Stimmenanteil mit zunehmendem Alter.

Bei AfD und BSW korrespondiert das Votum nur wenig mit dem Alter. Auch die Wählerschaft der FDP besitzt eine ausgewogene Altersstruktur. Bei den GRÜNEN zeigt sich ein relativ gleichmäßiger Zuspruch in allen Altersgruppen zwischen 25 und 70, während sich die Jüngeren diesmal mit der Wahl von „Grün“ schwertaten und sich verstärkt der CDU zuwandten.

Apropos „Jüngere“: Erstmals durften bei der Europawahl auch 16- und 17-Jährige wählen. Allerdings erlaubt die repräsentative Wahlstatistik keine separate Darstellung deren Wahlverhaltens. Betrachtet man alle Wähler und Wählerinnen unter 25 als Erst- und Jungwähler zusammen, so steht hier die CDU auf Platz Eins, dicht gefolgt von Volt und GRÜNEN. Am anderen Ende der Altersskala („70 plus“) konzentriert sich die Wählerschaft auf zwei Parteien: CDU und – mit großem Abstand – SPD.

Wie schon bei den letzten Wahlen wurden die GRÜNEN öfter von Frauen gewählt als von Männern. Dagegen stand die AfD seit ihrer Gründung stets stärker in der Gunst von Männern als in der von Frauen. So auch bei der jüngsten Europawahl: 14,6 Prozent der Männer, aber nur 9,1 Prozent der Frauen machten ihr Kreuz bei der AfD. Die übrigen Parteien scheinen Männer wie Frauen gleichermaßen anzusprechen, lediglich die FDP hat unter den männlichen Wählern noch einen kleinen Vorsprung.

Fragen beantwortet das Amt für Statistik und Stadtforschung, Telefon (0611) 315691, E-Mail amt-fuer-statistik-und-stadtforschung@wiesbaden.de.

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