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Neuer Wohnraum ...

... und Entwicklung von Gewerbe und Industrie.

Zu den drängendsten Aufgaben der Nachkriegszeit gehörte die Schaffung neuen sowie die Restaurierung alten Wohnraums, zumal auch in Schierstein etliche Heimatvertriebene und Flüchtlinge sowie weitere Zuzügler unterzubringen waren, die in den zahlreichen, oftmals neu angesiedelten Behörden und Betrieben der allmählich wieder prosperierenden Stadt Beschäftigung gefunden hatten. Attraktiver neuer Wohnraum wurde zudem mit den Großsiedlungen nördlich der Söhnleinstraße, beiderseits der Freudenbergstraße, nahe dem Bahnhof, östlich der unteren Saarstraße sowie zwischen Rheingaustraße und Osthafen geschaffen. Das harmonische Nebeneinander von historischen Bauten und modernen Mehrfamilien- sowie Einfamilienhäusern in Kombination mit großzügigen Frei- und Grünflächen erklärt die in den letzten Jahrzehnten immer mehr gestiegene Beliebtheit Schiersteins als Wohnort.

Schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg sind die Weichen auch auf eine sukzessive Erhöhung der Trinkwassergewinnungskapazität der Schiersteiner Anlagen gestellt worden. Außerdem wurden alsbald etliche neue Gewerbebetriebe und einige Großmärkte angesiedelt, während die 1897 gegründeten Glyco-Metallwerke ebenso wie die auf das Jahr 1864 zurückgehende Söhnlein-Sektkellerei dominierende lokale Wirtschaftsfaktoren blieben. Daneben bestehen hierorts aber auch heute noch einige Gärtnereien, während andere Flächen weiterhin landwirtschaftlich bzw. für den Obstbau genutzt werden. Der Weinbau kann in Schierstein auf eine – ausweislich alter Urkunden – mindestens tausendjährige Geschichte zurückblicken. Außerdem stehen etliche Areale für Kleingärtner zur Verfügung. Die seit geraumer Zeit am Schiersteiner Hafen ansässige Deutschland-Zentrale der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz Schufa genannt, ist ein modernes, zukunftsorientiertes Traditionsunternehmen, das über die Bonität von Privatleuten ebenso Auskunft erteilt wie über die von Gewerbetreibenden und Unternehmen.

Schierstein ist angekoppelt an die rechtsrheinische Eisenbahnstrecke zwischen dem Wiesbadener Hauptbahnhof und Niederlahnstein, was seiner Existenz als Industriestandort förderlich ist und zusätzlich seinen Naherholungswert mehrt. Als verkehrstechnischer Höhepunkt galt lange Zeit die Ende 1962 ihrer Bestimmung übergebene Schiersteiner Rheinbrücke, deren vollständiger Neubau demnächst in Angriff genommen werden soll. Das nahe Schiersteiner Kreuz sorgt für eine optimale Verkehrsanbindung an die ganze Rhein-Main-Region und weit darüber hinaus. Auch mit dem Bus ist die Gemeinde bestens zu erreichen. 1964 wurde in der Stielstraße die neue Kfz-Prüfanlage beziehungsweise Zulassungsstelle in Betrieb genommen, die an die Stelle der längst veralteten Anlage im früheren Schiersteiner Straßenbahndepot trat.

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