Hafen ...
In Schierstein befindet sich seit langem der Heimathafen einer faszinierenden Vielfalt von Motoryachten und Segelbooten. Ein Bootsverleih lockt die Ausflügler aus der gesamten Region zu kleinen Hafenrundfahrten, während die regelmäßig hier ausgetragenen Bootswettkämpfe ebenfalls über mangelnden Publikumszuspruch nicht zu klagen haben. Auch die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft unterhält seit Jahren unmittelbar an der Hafenzufahrt auf der Bismarksaue eine Station. Auf der als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Rettbergsaue befinden sich ein Freizeitgelände, ein Restaurant, ein Campingplatz und ein Strandbad, die zu Fuß oder per Fahrrad über die Schiersteiner Brücke bzw. mit einer kleinen Personenfähre von Schierstein, aber auch von Biebrich aus erreicht werden können.
Der hohe Freizeitwert des Hafengeländes und der benachbarten Rheinuferlandschaft wurde mit der 1967 eingeweihten Dyckerhoff-Brücke einmal mehr gesteigert, ist doch seitdem eine durchgängige Wanderung beziehungsweise Fahrradtour entlang des Rheins von Biebrich bis nach Niederwalluf möglich. Auch Inline-Skater durchqueren heute gerne Schierstein, etwa wenn sie auf ihrer 45 Kilometer langen Rheingauer-Riesling-Tour von Mainz-Kastel nach Rüdesheim eilen. Als überaus beflügelnd vor allem für den Nahtourismus haben sich zudem die Rheingauer Riesling-Route sowie der Rheinsteig erwiesen, deren Streckenführungen ebenfalls über Schierstein verlaufen. Zahlreiche gastronomische Betriebe rund um das Hafenareal sowie im nahen historischen Ortskern sorgen für das leibliche Wohl der Besucherscharen aus nah und fern. Eine weitere Attraktion ist das seit 1939 veranstaltete Schiersteiner Hafenfest, eines der beliebtesten Volksfeste der ganzen Stadt, dessen alljährlich durchgeführte Drachenboot-Regatta eine ganz besondere Attraktion darstellt.
Durchaus nicht nur der körperlichen Ertüchtigung beziehungsweise dem Freizeitvergnügen der inzwischen auf über 10.000 Personen angewachsenen Schiersteiner Bevölkerung dienen mehrere Turn- und Sportvereine, dazu Sportplätze, Kinderspielplätze und Grillplätze und natürlich auch die über den Hafenweg bequem zu erreichenden Rheinwiesen, die freilich schon zur Nachbargemeinde Biebrich gehören. Die 1981 ins Leben gerufene Storchengemeinschaft Wiesbaden-Schierstein hat sich um die Wiederansiedlung des Weißstorchs als Brutvogel auf dem hierfür geradezu idealen Wassergewinnungsgelände der Firma Hessenwasser in vorbildlicher Weise verdient gemacht. Dort, aber auch auf dem weithin sichtbaren Nest auf dem stillgelegten Schornstein in der Küferstraße lassen sich die in Deutschland selten gewordenen Großvögel das ganze Jahr über gut beobachten.
Wo einst die Flusspioniere der Bundeswehr stationiert waren, wartet die inzwischen rundum frei zugängliche Hafenanlage mit einer speziellen Kunstmole auf, auf der vorwiegend heimische Künstler mit wechselnden Ausstellungen auf ihr Schaffen aufmerksam machen können. Komplettiert wird das faszinierende Kulturangebot durch das Fortbildungsprogramm der Volkshochschule Schierstein, desgleichen durch das im Gebäude der sog. Alten Hafenschule befindliche Heimatmuseum sowie durch das Kultur- und Veranstaltungszentrum Alte Schmelze.
Wegen seines ausgesprochen mediterranen Flairs ist Schierstein, die "Pforte zum Rheingau", ein ganz besonderes Aushängeschild der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.