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Geschichte von Wiesbaden-Mitte

Auf den Ruinen des römischen "Aquae Mattiacorum" war das -zunächst sehr viel kleinere - mittelalterliche "wisabada" entstanden.

Auf den Ruinen des römischen "Aquae Mattiacorum" war das -zunächst sehr viel kleinere - mittelalterliche "wisabada" entstanden. Trotz Stadterweiterungen im Laufe der Jahrhunderte kam der Ort in seinen Grenzen bis zum 19. Jahrhundert kaum über das Gebiet der einstigen römischen Bebauung hinaus, soweit dieses durch entsprechende Bodenfunde überhaupt belegt werden kann. Ein zunächst noch zaghafter Aufschwung setzte ein mit der 1744 erfolgten Verlegung der nassauischen Residenz nach Biebrich und der Regierung nach Wiesbaden. Als Hauptstadt des 1806 gebildeten Herzogtums Nassau entwickelte sich die Stadt dann in rasantem Tempo: Innerhalb von 60 Jahren verzehnfachte sich ihre Einwohnerzahl.

Von entscheidender Bedeutung für die bauliche Entwicklung wurde der Generalbebauungsplan von Christian Zais aus dem Jahr 1818, der die Grundlage des sogenannten "Historischen Fünfecks" bildet, welches bis heute das Bild der Kernstadt prägt. Damals war die Stadtbefestigung mit Mauern und Toren bereits weitgehend niedergelegt. Bereits fünf Jahre später entstand mit der Anlage der Luisenstraße die erste Stadterweiterung nach Süden, 1831 mit der Eröffnung der Rheinstraße die zweite. Nach einer Phase der Stagnation wurde 1858 dann das erste Haus südlich der Rheinstraße errichtet, Auftakt zu einer regen Bautätigkeit, in deren Folge um 1900 mit der Fertigstellung des ersten Rings eine nahezu geschlossene Bebauung innerhalb der Grenzen des heutigen Stadtbezirks erreicht wurde. Im Nordwesten entstanden die ersten Gebäude gleichfalls um 1860 und innerhalb von 25 Jahren wuchsen hier die Häuserzeilen bis hin zur Kellerstraße. Auf dem Terrain zwischen Platter Straße, Kastellstraße und Schwalbacher Straße wurde 1877 bis 1879 das städtische Krankenhaus mit zahlreichen Einzelpavillons für die jeweiligen Fachabteilungen errichtet. Es bestand mehr als 100 Jahre, ehe es 1982 durch den Neubau der Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken in Stadtrandlage abgelöst wurde.

Von der einstigen mittelalterlichen Bausubstanz hat sich im Stadtbild nichts erhalten. Ältestes Gebäude der Innenstadt ist heute das 1610 fertig gestellte Alte Rathaus, das allerdings im 19. Jahrhundert einen Umbau erfahren hat. Die ältesten Wohnhäuser hingegen stammen von 1735 (Spiegelgasse 11) und 1728 (das sogenannte Cetto-Haus in der Wagemannstraße), der Marktbrunnen auf dem Schlossplatz von 1753. Dominiert wird das Bild der Stadtmitte von Monumentalbauten des 19. Jahrhunderts: vor allem dem 1837 bis 1840 errichteten Stadtschloss der Herzöge von Nassau, nach dem ersten Weltkrieg Sitz des örtlichen Arbeiter- und Soldatenrates und seit 1946 des Hessischen Landtags, der 1852 bis 1862 erbauten Marktkirche, dem 1884 bis 1887 entstandenen Neuen Rathaus und der 1845 bis 1849 errichteten Bonifatiuskirche. Auf dem Gelände des früheren Adler-Badhauses, dessen Therme bereits in römischer Zeit genutzt worden war, wurde 1913 das Kaiser-Friedrich-Bad, die heutige Kaiser-Friedrich-Therme, eingeweiht.

Ausdruck der Entwicklung Wiesbadens zur Stadt von Ausstellungen, Tagungen und Kongressen ist die 1957 fertig gestellte Rhein-Main-Halle auf dem Terrain des ehemaligen Taunusbahnhofs. Hier wurde 2018 das RheinMain CongressCenter (RMCC) errichtet. In diesem wird unter anderem regelmäßig die Tagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin ausgerichtet, kurz "Internisten-Kongress", der zum ersten Mal am 20. April 1882 in Wiesbaden zusammen trat.

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