Sprungmarken
Wo bin ich?
  1. Startseite
  2. Leben in Wiesbaden
  3. Stadtteile
  4. Auringen
  5. Auringer Rundwanderweg

Auringer Rundwanderweg

Der Auringer Rundweg ist ein Angebot für die Auringerinnen und Auringer und darüber hinaus für alle historisch und ökologisch Interessierten, die auf einem Rundwanderweg informiert werden wollen.

Der Rundweg beginnt und endet am Hinkelhaus und führt die Wanderer im Uhrzeigersinn rund um die Auringer Gemarkung.

Die Route: Hinkel­haus – Gebück – Aurin­ger Mühle – Als­bach – Bau­wald – Reiter­hof Aubach – Teich – Ländches­bahn / ICE (Nord­portal) – Drei­herren­stein – Hinkel­haus.

Die Wanderroute ist mit einem Wanderzeichen, dem Auringer Wappen, markiert. An charakteristischen Stellen sollen Informationstafeln auf besondere historische und ökologische Besonderheiten hinweisen. Absicht ist es, keinen belehrenden, sondern einen informierenden Weg anzubieten. Zusätzlich zu den Informationstafeln soll ein Wanderfaltblatt erstellt werden, das über die Strecke und die wichtigen Punkte informiert.

Es ist klar, dass ein solches Angebot viel Engagement und auch Geld erfordert. Daher wird die Umsetzung nur in Schritten zu verwirklichen sein. Wer sich daran mit Rat und Tat beteiligen möchte, ist herzlichst eingeladen.

Erste Station: Das Hinkelhaus

Im Jahr 1901 erbaute der Auringer Julius Rieser "Auf den Erlen", unweit des damals neuen Bahnhofs Auringen-Medenbach, an der Mainzer Straße - heute August-Ruf-Straße - eine Gaststätte. Sie trug zuerst den Namen "Zur Erholung", erhielt aber später wegen der ebenfalls dort eingerichteten Hühnerfarm den volkstümlicheren Namen "Hinkelhaus". Weit über die Grenzen Auringens bekannt, war und ist die Gaststätte beliebtes Ausflugslokal. Der benachbarte Bahnhof, ein prächtiges Gebäude der ehemaligen "Hessische-Ludwigs-Eisenbahn A.G.", die am 1. Juli 1879 in Betrieb ging, wurde wegen Baufälligkeit 1972 abgerissen und durch ein tristes Wartehäuschen ersetzt.

Zweite Station: Die Auringer Mühle

Die hier stehenden Gebäude gehören zur ersten 1699 urkundlich genannten Mühle, der Auringer Mühle. Etwas unterhalb der Einmündung des Aubachs in den Wickerbach gelegen, versorgte sie wie die im Kirchenbuch von Kloppenheim erstmals 1700 erwähnte etwas bachabwärts gelegene Reitzenmühle - benannt nach dem ersten Besitzer Reitz - die Region. Eine dritte Mühle in Auringen, die Donnermühle, wurde von Johann Nikolaus Ruf 1710 unweit des Lindenborns "im Loch" errichtet. Sie war nicht sehr lange in Betrieb, aber die Nachfahren des letzten Besitzers hießen noch lange "die Donnermüllers".

Dritte Station: Das Alsbachtal

"Die Alsbach", früher auch Altzbach, mündet in der unmittelbaren Nähe der Auringer Mühle in den Wickerbach und ist, wie alle Zuflüsse des Wickerbaches, wichtiger Entstehungsort und Strömungstrasse für Kaltluft, die entlang der Bäche in die aufgeheizten Senken fällt und für ein angenehmes, frisches Klima sorgt. Beispielhaft für viele Taunusbäche sei auf das "Nassauer Gestück" verwiesen, einem alten Verfahren zur Ausstückung der Bäche mit Steinlagen. Dies sollte das starke Mäandrieren der Bäche und das Mitreißen des Bodens bei Starkregenereignissen oder bei der Schneeschmelze verhindern. Im Gegensatz zu der "modernen" Methode des Betonierens von Bächen erlaubte diese alte Methode dennoch die Besiedelung der Bäche mit Gewässertieren, die wegen des rauhen Untergrunds gut "bergauf" wandern und damit ihre Verdriftung kompensieren konnten. Zukünftig sollen Teile des Nassauer Gestücks im Wickerbachsystem entfernt werden, um dem Bach wieder natürlichere Verhältnisse zu verschaffen. Man hofft damit unter anderem den Prozess des sich ständig vertiefenden Bachbetts aufhalten zu können.

Vierte Station: Blick auf Auringen/ Streuobstwiesen

Der Blick von den Gewannen Grünhecke, Heßlocher Berg und Bauwald auf den alten Ortskern von Auringen zeigt ein eingegrüntes Dorf. Markanter Blickpunkt ist die 1716 erbaute evangelisch Kirche, deren heutiger Glockenturm 1787 errichtet wurde. Davor im Talgrund des Wickerbachtals existierte der Lindenborn, ein offener Schöpfbrunnen, der zusammen mit einigen anderen Brunnen die Wasserversorgung für Auringen sicherstellte. Er wurde 1902 als letzter Auringer Brunnen abgedeckt und mit einer Pumpe versehen, wie man sie auch noch in der Straße Alt Auringen, Haus Nummer 47, sehen kann. 1927 wurde der Lindenborn dann überflüssig, da von diesem Zeitpunkt an vom Wasserwerk Auringen im Weilingergebiet (Käsborn) eine Hochdruckwasserleitung die Wasserversorgung für Auringen übernahm. Der Blick auf Auringen wird insbesondere am diesseitigen Hang zum Teil von sehr alten Hochstamm-Obstbäumen verstellt. Diese ökologisch wertvollen Streuobstwiesen werden seit kurzem wieder durch Neupflanzungen ergänzt und garantieren auch im 21. Jahrhundert ein "naturnahes" Auringen und einen naturtrüben Äbbelwoi.

Fünfte Station: Das Aubachtal / Der Auringer Teich

Das langgestreckte Tal wird seit einiger Zeit in Teilabschnitten nicht mehr landwirtschaftlich genutzt und auch die übrige Bewirtschaftung erfolgt extensiv. Damit ist es für viele Pflanzenarten und in ihrem Gefolge natürlich auch für viele Tiere wieder verstärkt möglich geworden, in diesem feuchten Tal zu siedeln. Dies ist ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung dieses Biotop-Typs am Rand des Taunus. Eine "Öffnung" der Ausstückung könnte auch hier ein stärkeres Mäandrieren und damit ein langsameres Fließen ermöglichen. Dies ist auch ein Beitrag zur Reduzierung der Hochwassergefahr im Unterlauf des Wickerbachs. Einen idealen Hochwasserschutz stellt der Auringer Teich dar, der als Rückhaltebecken fungiert. Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere, die sich speziell an stehende Gewässer angepaßt haben, war er über viele Jahrzehnte durch Oberflächenwässer aus dem Bereich der Autobahn belastet. Durch die neue ICE-Trasse ist er nun vom Liefergebiet Autobahn abgeschnitten. Welche hydrologischen Effekte diese neue Situation hat, muß wie an vielen anderen Abschnitten der neuen Bahntrasse weiter beobachtet werden.

Sechste Station: Die ICE-Strecke

Die neue aus Richtung Köln kommende ICE-Trasse verschwindet an dieser Stelle im Nordportal des Schulwaldtunnels, um erst kurz vor Breckenheim wieder ans Tageslicht zu kommen. Der Tunnelbau hat trotz intensiver Bohruntersuchungen mehr Probleme gezeigt, als vermutet wurde. Dies rührt zum einen von der bröseligen Struktur des Untergrundes her (Faulschiefer), zum anderen liegt es an den sandigen Ausläufern des Mainzer Beckens, das vor 35 Millionen Jahren auch bis in unsere Region hinein seine Meeresausläuferküste schickte. Die Auringer Bürgerinnen und Bürger hoffen, dass das Jahrhundertbauwerk ICE-Trasse im Betrieb keine negativen Auswirkungen auf die Wohnqualität, insbesondere im Bereich des angrenzenden nördlichen Tannenrings hat.

Siebte Station: Der Dreiherrenstein

Der Dreiherrentisch ist ein dreiseitiger Grenzstein, der heute noch die an diesem Punkt zusammenlaufenden Gebietsteile markiert. Neben der Jahreszahl 1730 sind auf der Nordseite NI (Nassau-Idstein), auf der Ostseite CM (Curmainz ) und auf der Südseite HD (Hessen-Darmstadt) eingehauen. Der Name Dreiherrentisch wird darauf zurückgeführt, dass die drei Landesherren an dieser Stelle zu einem gemeinsamen Mahl zusammenkommen konnten, ohne Ihr Hoheitsgebiet zu verlassen. Wir haben bei unserer Umrundung von Auringen, einem ehemaligen nassauischen Bollwerk, nunmehr alle drei ehemaligen Gebiete betreten, waren in den heutigen Gemarkungen von Naurod, Bremthal und Medenbach zu Gast und streben nun zu unserem Ausgangspunkt zurück.

Anzeigen

Der Auringer Rundwanderweg. wiesbaden.de
1 / 1