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Kleine Geschichtsexkursion

Die Reduit war eine militärische Anlage. Ihr strategisch wertvoller Standort wurde bereits seit 12 bis 9 v. Chr. durch verschiedene Streitkräfte genutzt. Sie wurde in den Jahren 1830 bis 1832 vom österreichischen Ingenieur-General Franz Scholl auf einem aus 1800 Eichenpfählen bestehendem Fundament direkt am Rheinufer auf sumpfigem Kies errichtet. Sie gehörte bis zum Ende des Deutschen Bundes 1866 zur Bundesfestung Mainz, woran noch heute die Inschrift „Cura conföderationis conditum" (Aus Fürsorge des Bundes errichtet) erinnert. Sie diente zum Schutz der Schiffsbrücke nach Mainz, die durch den Mainzer Kurfürst Johann Philipp von Schönborn nach dem Dreißigjährigen Krieg gebaut worden war. Zum Gesamtareal gehört auch die Bastion Schönborn, welche als zusätzlicher Flankenschutz erbaut wurde.

Die Reduit beherbergte im Verlauf der Geschichte unter anderem preußische und österreichische Soldaten. Im zweiten Weltkrieg zerstörten hunderte von Brand und Sprengbomben das Dach und zahlreiche Aufbauten. Kurz nach dem Krieg zogen in den Kasernenbau zahlreiche mittelständische Betriebe ein, ehe in den 60er Jahren Kasteler Vereine die Regentschaft übernahmen. Hierzu gehört auch die Gesellschaft für Heimatgeschichte Kastel e.V., die das Museum in der Reduit liebevoll ausgestattet hat. Das wunderschöne Kurfürstenzimmer knüpft an die Zeit der „Schönborns", insbesondere an die von Johann Philipp von Schönborn und seine Mainzer Regierungszeit von 1647 bis 1673, an.

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