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EU-Azubigipfel

Am Donnerstag, 16. Mai 2024, fand im Dezernat für Europa, Smart City und Ordnung ein spannender EU-Azubigipfel statt. Das zentrale Thema des Gipfels war es, ein tieferes Verständnis für die Strukturen, Prozesse und Arbeitsweisen auf europäischer Ebene zu vermitteln und aufzuzeigen, welche Bedeutung die EU für Städte und Kommunen hat. Durchgeführt wurde die Veranstaltung vom Civic Institute für internationale Bildung.
Eindrücke vom EU-Azubigipfel© wiesbaden.de / Foto: Veranstalter

Europa ein Zuhause geben - das Planspiel

Die Veranstaltung begann am Morgen mit einer herzlichen Begrüßung durch die Organisatorinnen und Organisatoren sowie unsere Europadezernentin Maral Koohestanian. Das Planspiel war darauf ausgelegt, uns die Funktionsweise der europäischen Institutionen und Entscheidungsprozesse näherzubringen. Wir wurden in verschiedene Gruppen unterteilt, die jeweils unterschiedliche Rollen innerhalb der EU-Institutionen übernahmen. Darunter die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union.

Zunächst erhielten wir eine Einführung in die Aufgaben und Abläufe der jeweiligen Institutionen. Jede Gruppe bekam eine spezifische Rolle zugewiesen, die sie während des Spiels vertreten sollte. Drei der Auszubildenden haben als Kommission, wie im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren, einen Gesetzesentwurf zum Thema Kultur vorgeschlagen.

Anschließend simulierten wir den Gesetzgebungsprozess, indem wir mehrere Gesetzesvorschläge diskutierten und überarbeiteten. Jede Gruppe brachte ihre Perspektiven und Interessen ein, was zu intensiven Debatten führte. Dabei ging es um verschiedene Punkte:

Zunächst, ob die europäische Kultur in Form von Kulturhäusern oder Kulturwochen umgesetzt werden soll. Die Idee der europäischen Kulturhäuser gefiel vielen besser, sodass wir über deren genaue Ausgestaltung, zum Beispiel in Form von Ausstellungen oder Musik, diskutierten. Ein Thema war auch, ob und, wenn ja, welche Sprachkurse angeboten werden sollen und ob wir solche Kulturinstitute nur in Europa oder weltweit umsetzen wollen. Ein großer Streitpunkt war letztlich die Finanzierung.

Ein besonders lehrreicher Teil des Planspiels war die Verhandlungsphase, in der wir lernten, wie wichtig Kompromisse und diplomatische Fähigkeiten sind. Das Stimmungsbild im Rat der Europäischen Union unter den Außenministerinnen und Außenministern war eher einig, im Parlament wurde hingegen diskutiert. Am Ende stand ein gemeinsamer Beschluss, der die unterschiedlichen Standpunkte der Gruppen berücksichtigte.

Das Abgeordnetengespräch

Abschließend hatten wir ein virtuelles Gespräch mit dem Abgeordneten Niklas Nienaß von den Grünen, die im Europäischen Parlament der Fraktion der Freien Europäische Allianz angehören. Im Gespräch ging es unter anderem um folgende Themen: Warum er sich dafür entschieden hat, für das Europäische Parlament zu kandidieren, in wel-chen Ausschüssen er sitzt und wie seine tägliche Arbeit als Abgeordneter aussieht.

Fazit

Der Azubigipfel war eine aufschlussreiche Erfahrung. Der Höhepunkt des Tages war die rea-litätsnahe Simulation der Entscheidungsprozesse. Es war beeindruckend zu sehen, wie komplex und vielschichtig die Arbeit auf europäischer Ebene ist. Besonders spannend war, wie unterschiedlich die einzelnen Institutionen an die Problemlösung herangehen. Insgesamt war der EU-Azubigipfel ein spannender Einblick in europäische Strukturen und Politik.

Anastazija Milovanovic und Maximilian Henkel, Auszubildende bei der Landeshauptstadt Wiesbaden

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