Pressemitteilung
06.12.2024
Pressereferat
Statistik, Homepage, Wirtschaft
Förderung und Entwicklung der Innenstadt
Seit rund einem Jahr arbeitet das neu aufgestellte Wiesbadener Citymanagement an Strategien und Maßnahmen, um die Innenstadt zu stärken und an Veränderungen anzupassen.
„Die Innenstädte, nicht nur in Wiesbaden, befinden sich seit geraumer Zeit in einem grundlegenden Strukturwandel, das Konsumverhalten verändert sich und die Erwartungen an die Innenstadt sind anspruchsvoller geworden. Aus diesem Grund haben wir vor einem Jahr das Citymanagement der Stadt neu aufgestellt. Und in den vergangenen Monaten wurde bereits eine ganze Reihe von Maßnahmen erfolgreich umgesetzt, um die Wiesbadener Innenstadt weiter zu fördern und zu entwickeln“, blickt Bürgermeisterin Christiane Hinninger auf die Aufgabenstellung und Arbeit des Citymanagements.
Seit einem Jahr ist das Citymanagement eine eigene Stabsstelle im Dezernat der Bürgermeisterin, mit Büro in der zentral gelegenen Ellenbogengasse wurde und erweiterten personellen und finanziellen Ressourcen. Citymanager Jens Ackermann und sein Team planen, organisieren und koordinieren gemeinsam auf Grundlage des Wiesbadener „Masterplans Innenstadt“ Strategien, Maßnahmen und Projekte, um die die City als attraktiven, lebendigen und wirtschaftlich erfolgreichen Einkaufs- und Erlebnisraum weiter zu entwickeln.
„Wir kümmern uns um Stadtgestaltung und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, organisieren erlebnisorientierte und identitätsstiftende Veranstaltungen, fördern Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen, arbeiten in Netzwerken und Gremien oder kümmern uns um Standortkommunikation, Leerstandsmanagement und Bürgerbeteiligung“, erklärt Citymanager Ackermann die Kernaufgaben seines Teams. Dazu arbeite man als Bindeglied zur städtischen Verwaltung eng mit allen Akteuren der Innenstadt zusammen – von Gewerbe, Hotellerie, Gastronomie über Immobilienwirtschaft, Kulturschaffende und Marktbeschicker bis hin zu Interessengruppen und Anwohnern – und verstehe sich als Koordinierungsstelle, die auch zu Kooperationen anstifte.
„Der Schlüssel zu Stärkung der Wiesbadener City ist ihre Nutzungsvielfalt“, betont der Citymanager. Bewohner, Besucher und Unternehmen haben unterschiedliche Anforderungen. „Allerdings stehen die Innenstädte vor einem grundlegenden Wandel.“ Zwar waren die Zentren der Städte schon immer multifunktional, doch lag der Fokus in den vergangenen Jahrzehnten vor allem auf dem Einzelhandel als Frequenzbringer, erklärt Jens Ackermann. „Angesichts sich wandelnder Rahmenbedingungen und Anforderungen vereinen attraktive Innenstädte neben Handel und Gastronomie nun verstärkt auch andere Lebensbereiche wie Wohnen und Arbeiten, Freizeit und Kultur oder Teilhabe und Stadtklima als gleichberechtigte Funktionen – das macht sie auch resilient gegenüber Veränderungen. Diese Transformation wollen wir aktiv gestalten und verstehen die Wiesbadener City dabei als qualitätsvollen Aufenthaltsraum für alle“, sagt Ackermann.
Nutzen kann das Citymanagement für seine Arbeit bis Ende 2025 auch finanzielle Mittel aus dem Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ). Dieses ermöglicht unter anderem das Ausprobieren innovativer Konzepte und Strategien zur Bewältigung des Strukturwandels in Stadt- und Ortsteilzentren.
Teil der ZIZ-Förderung ist auch, dass das städtische Amt für Statistik und Stadtforschung die Entwicklung der Wiesbadener Innenstadt wissenschaftlich begleitet. Vergleichswerte ergeben sich dabei aus der Bestandsaufnahme der Innenstadt während der Coronapandemie. „Unsere Analysen zeigen zusammengefasst, dass sich die Wiesbadener Innenstadt von der Pandemie erholt hat, sich aber auch der Strukturwandel der City und der Wandel der Ansprüche an die Innenstadt weiter fortsetzt“, erklärt Peter Becker, Abteilungsleiter für Stadtforschung und Umfragen.
So zeigt eine Analyse der Passantenfrequenzen, dass sich die Zahl der Besucher in der Innenstadt von 2021 bis 2024 deutlich erholt hat, die Aufenthaltsdauer erstaunlich stabil bleibt und sich die Zahl derjenigen, die sich in der Innenstadt sehr wohl fühlen, fast verdoppelt hat. Zentrales Ergebnis einer Befragung von Passantinnen und Passanten im Herbst dieses Jahres ist, dass die Innenstadt wieder positiver wahrgenommen wird, es aber auch verschiedene Wünsche gibt, wie mehr Aufenthaltsqualität, Sauberkeit oder einen besseren ÖPNV beziehungsweise bessere Parkmöglichkeiten. Zugleich nimmt die Zahl der Befragten, die den Online-Handel nutzen, weiter zu.
Eine ebenfalls im Herbst dieses Jahres durchgeführte Umfrage in Handel und Gastronomie zeigt ein relativ ausgewogenes Stimmungsbild, Unzufriedenheiten gibt es zum Beispiel noch im Bereich Arbeitskräfteverfügbarkeit, hinsichtlich Parkgebühren oder kommunaler Gebühren. Nachdem während Corona 26 Prozent der befragten Betriebe deutlich zurückgegangene Umsatzzahlen angab, hat sich die Lage zwischenzeitig etwas erholt: So geben 41 Prozent eine (deutlich) gestiegene Umsatzentwicklung an, rund 15 Prozent der Betriebe verzeichneten aber auch weiter deutliche Rückgänge. Hier zeigt sich, dass die Wiesbadener Innenstadt weiterhin einem Strukturwandel unterliegt.
Projekte, die das Citymanagement in 2024 bislang umgesetzt hat, sind unter anderem:
• Der Spielcontainer auf dem Schlossplatz, die Hollywoodschaukeln auf dem Dern'schen Gelände und die acht Sonnenschirme mit Sitzgelegenheit in der Innenstadt
• Der Wasserspielplatz „PlayFountain“ sowie der Nachmittagsmarkt auf dem Luisenplatz
• Die Umweltscouts, die durch Kommunikation auf Augenhöhe für das wichtige Thema Müllvermeidung sensibilisieren
• Die Weiterentwicklung des Stadtfests durch lokale Künstler und Vereine unter dem Motto „Deine Stadt. Deine Bühne“
• Aktionen wie die FreiluftARTistik mit Artisten und Straßenkünstlern rund um die Fußgängerzone
• Die Weihnachtsbeleuchtung in der Graben- und Wagemanstraße sowie die Fahrt der Touristikbahn THermine als Sternschnuppenmarkt-Shuttle
„Die transformative Kraft der Landeshauptstadt Wiesbaden kann sich in all den Projekten für die Innenstadt jedoch nur wirklich entfalten, wenn die Bürgerinnen und Bürger wie auch die Gewerbetreibenden die Entwicklung mit ihren praktischen Erfahrungen und Bedürfnissen mitgestalten“, verweist Citymanager Ackermann auf die Eigeninitiative sowie das konstruktive und kooperative Miteinander in informellen Prozessen als wichtige Elemente der Innenstadtentwicklung. Deshalb habe man unter dem Namen „Innenstadt weiterdenken“ ein Verfahren zur Beteiligung aufgesetzt. Hierzu gehören verschiedene Veranstaltungsformate, Befragungen und Gespräche. Anlaufstation für Interessierte ist der eigens geschaffene „Werkraum Innenstadt“ in der Kleinen Schwalbacher Straße.
+++
Seit einem Jahr ist das Citymanagement eine eigene Stabsstelle im Dezernat der Bürgermeisterin, mit Büro in der zentral gelegenen Ellenbogengasse wurde und erweiterten personellen und finanziellen Ressourcen. Citymanager Jens Ackermann und sein Team planen, organisieren und koordinieren gemeinsam auf Grundlage des Wiesbadener „Masterplans Innenstadt“ Strategien, Maßnahmen und Projekte, um die die City als attraktiven, lebendigen und wirtschaftlich erfolgreichen Einkaufs- und Erlebnisraum weiter zu entwickeln.
„Wir kümmern uns um Stadtgestaltung und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, organisieren erlebnisorientierte und identitätsstiftende Veranstaltungen, fördern Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen, arbeiten in Netzwerken und Gremien oder kümmern uns um Standortkommunikation, Leerstandsmanagement und Bürgerbeteiligung“, erklärt Citymanager Ackermann die Kernaufgaben seines Teams. Dazu arbeite man als Bindeglied zur städtischen Verwaltung eng mit allen Akteuren der Innenstadt zusammen – von Gewerbe, Hotellerie, Gastronomie über Immobilienwirtschaft, Kulturschaffende und Marktbeschicker bis hin zu Interessengruppen und Anwohnern – und verstehe sich als Koordinierungsstelle, die auch zu Kooperationen anstifte.
„Der Schlüssel zu Stärkung der Wiesbadener City ist ihre Nutzungsvielfalt“, betont der Citymanager. Bewohner, Besucher und Unternehmen haben unterschiedliche Anforderungen. „Allerdings stehen die Innenstädte vor einem grundlegenden Wandel.“ Zwar waren die Zentren der Städte schon immer multifunktional, doch lag der Fokus in den vergangenen Jahrzehnten vor allem auf dem Einzelhandel als Frequenzbringer, erklärt Jens Ackermann. „Angesichts sich wandelnder Rahmenbedingungen und Anforderungen vereinen attraktive Innenstädte neben Handel und Gastronomie nun verstärkt auch andere Lebensbereiche wie Wohnen und Arbeiten, Freizeit und Kultur oder Teilhabe und Stadtklima als gleichberechtigte Funktionen – das macht sie auch resilient gegenüber Veränderungen. Diese Transformation wollen wir aktiv gestalten und verstehen die Wiesbadener City dabei als qualitätsvollen Aufenthaltsraum für alle“, sagt Ackermann.
Nutzen kann das Citymanagement für seine Arbeit bis Ende 2025 auch finanzielle Mittel aus dem Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ). Dieses ermöglicht unter anderem das Ausprobieren innovativer Konzepte und Strategien zur Bewältigung des Strukturwandels in Stadt- und Ortsteilzentren.
Teil der ZIZ-Förderung ist auch, dass das städtische Amt für Statistik und Stadtforschung die Entwicklung der Wiesbadener Innenstadt wissenschaftlich begleitet. Vergleichswerte ergeben sich dabei aus der Bestandsaufnahme der Innenstadt während der Coronapandemie. „Unsere Analysen zeigen zusammengefasst, dass sich die Wiesbadener Innenstadt von der Pandemie erholt hat, sich aber auch der Strukturwandel der City und der Wandel der Ansprüche an die Innenstadt weiter fortsetzt“, erklärt Peter Becker, Abteilungsleiter für Stadtforschung und Umfragen.
So zeigt eine Analyse der Passantenfrequenzen, dass sich die Zahl der Besucher in der Innenstadt von 2021 bis 2024 deutlich erholt hat, die Aufenthaltsdauer erstaunlich stabil bleibt und sich die Zahl derjenigen, die sich in der Innenstadt sehr wohl fühlen, fast verdoppelt hat. Zentrales Ergebnis einer Befragung von Passantinnen und Passanten im Herbst dieses Jahres ist, dass die Innenstadt wieder positiver wahrgenommen wird, es aber auch verschiedene Wünsche gibt, wie mehr Aufenthaltsqualität, Sauberkeit oder einen besseren ÖPNV beziehungsweise bessere Parkmöglichkeiten. Zugleich nimmt die Zahl der Befragten, die den Online-Handel nutzen, weiter zu.
Eine ebenfalls im Herbst dieses Jahres durchgeführte Umfrage in Handel und Gastronomie zeigt ein relativ ausgewogenes Stimmungsbild, Unzufriedenheiten gibt es zum Beispiel noch im Bereich Arbeitskräfteverfügbarkeit, hinsichtlich Parkgebühren oder kommunaler Gebühren. Nachdem während Corona 26 Prozent der befragten Betriebe deutlich zurückgegangene Umsatzzahlen angab, hat sich die Lage zwischenzeitig etwas erholt: So geben 41 Prozent eine (deutlich) gestiegene Umsatzentwicklung an, rund 15 Prozent der Betriebe verzeichneten aber auch weiter deutliche Rückgänge. Hier zeigt sich, dass die Wiesbadener Innenstadt weiterhin einem Strukturwandel unterliegt.
Projekte, die das Citymanagement in 2024 bislang umgesetzt hat, sind unter anderem:
• Der Spielcontainer auf dem Schlossplatz, die Hollywoodschaukeln auf dem Dern'schen Gelände und die acht Sonnenschirme mit Sitzgelegenheit in der Innenstadt
• Der Wasserspielplatz „PlayFountain“ sowie der Nachmittagsmarkt auf dem Luisenplatz
• Die Umweltscouts, die durch Kommunikation auf Augenhöhe für das wichtige Thema Müllvermeidung sensibilisieren
• Die Weiterentwicklung des Stadtfests durch lokale Künstler und Vereine unter dem Motto „Deine Stadt. Deine Bühne“
• Aktionen wie die FreiluftARTistik mit Artisten und Straßenkünstlern rund um die Fußgängerzone
• Die Weihnachtsbeleuchtung in der Graben- und Wagemanstraße sowie die Fahrt der Touristikbahn THermine als Sternschnuppenmarkt-Shuttle
„Die transformative Kraft der Landeshauptstadt Wiesbaden kann sich in all den Projekten für die Innenstadt jedoch nur wirklich entfalten, wenn die Bürgerinnen und Bürger wie auch die Gewerbetreibenden die Entwicklung mit ihren praktischen Erfahrungen und Bedürfnissen mitgestalten“, verweist Citymanager Ackermann auf die Eigeninitiative sowie das konstruktive und kooperative Miteinander in informellen Prozessen als wichtige Elemente der Innenstadtentwicklung. Deshalb habe man unter dem Namen „Innenstadt weiterdenken“ ein Verfahren zur Beteiligung aufgesetzt. Hierzu gehören verschiedene Veranstaltungsformate, Befragungen und Gespräche. Anlaufstation für Interessierte ist der eigens geschaffene „Werkraum Innenstadt“ in der Kleinen Schwalbacher Straße.
+++
Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden