Pressemitteilung
06.09.2021
Pressereferat
Gesellschaft & Soziales, Homepage
„Wiesbadener Lilie“ wurde zum zweiten Mal verliehen
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hat am Montag, 6. September, gemeinsam mit Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr die „Wiesbadener Lilie“ an Margarete Schürmann, Siegfried Huhle und Martin Lutz verliehen.
Die „Wiesbadener Lilie“ wird erst zum zweiten Mal an Personen für herausragende Verdienste zum Wohl der Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger vergeben. Voraussetzungen für die Auszeichnung sind der deutlich über ein übliches Maß hinausgehende Einsatz für soziale, kulturelle, sportliche, wirtschaftliche oder integrative Maßnahmen und ein Engagement über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren. Nachdem die Verleihung im letzten Jahr bedingt durch Corona ausfallen musste, wurden am Montag die Preisträger aus 2020 geehrt.
„Es geht uns bei der Verleihung der Lilie darum, die Menschen zu ehren, die nicht nur rein ehrenamtlich, sondern im direkten Zusammenhang mit ihrem Beruf Herausragendes geleistet haben. Wir möchten mit der Lilie diejenigen auszeichnen, denen es über lange Jahre gelungen ist, Beruf und Ehrenamt auf besondere Weise zu verbinden. Denn es ist eben alles andere als selbstverständlich, dass man seinen Beruf wirklich als Berufung versteht und auch nach vielen Berufsjahren noch den gleichen unermüdlichen Einsatz zeigt“, sagte Oberbürgermeister Mende. „Wer eine Lilie überreicht, signalisiert große Hochachtung. Außerdem steht die Lilie nicht nur für Eleganz und Würde, sondern ist natürlich auch in besonderem Maß mit unserer Stadt verbunden. So wie diese drei Lilien auf unserem Wappen ist auch unsere Wiesbadener Lilie auf drei Auszeichnungen pro Jahr begrenzt“.
Mit folgenden Laudatien im Wortlaut - im Wechsel von Oberbürgermeister und Stadtverordnetenvorsteher vorgelesen - wurden die besonderen Verdienste der Preisträgerin und der beiden Preisträger gewürdigt.
Laudatio: Margarete Schürmann
„Erst vor kurzem, Ende August, war Richard Brox, Autor des Buches "Kein Dach über dem Leben“, zu Gast in Wiesbaden. In diesem beeindruckenden Buch erzählt er seine Lebensgeschichte als Obdachloser, der 30 Jahre auf der Straße gelebt und überlebt hat. Ein ähnliches Schicksal teilen viele Menschen, auch in Wiesbaden. Eine, die in ganz großem Maße dafür gesorgt hat, dass diese Menschen mit ihrem Schicksal nicht allein gelassen werden ist Margarete Schürmann. In der kalten Jahreszeit ist Obdachlosigkeit immer wieder Thema in den Medien. Die betroffenen Menschen brauchen aber ganzjährig verlässliche Hilfsangebote. Dafür sorgte Frau Schürmann in unserer Stadt mit unermüdlichem Einsatz rund um die Uhr. Darüber hinaus war sie lange Jahre als Heilsarmee-Offizierin für Wohnsitzlose auch Seelsorgerin und Ansprechpartnerin bei allen Problemlagen. Das Leitbild der Heilsarmee, wonach jeder Mensch als Gottes Geschöpf die gleiche Würde und den gleichen Wert hat, hat Frau Schürmann ebenso in bewundernswerter Weise gelebt, wie die Grundwerte Nächstenliebe, Toleranz und Vergebung. Im Juni 2020 wurde sie im stolzen Alter von 90 Jahren in den „Un“-Ruhestand versetzt, denn sie ist nach wie vor für die Bewohner des Männerwohnheims der Heilsarmee in der Schwarzenbergstraße da. Auch den Bewohnerinnen des Frauen-Wohnheims der Heilsarmee hilft Margarete Schürmann, wenn es ihre Kräfte noch zulassen, spendet Trost und zeigt bewundernswerte Nächstenliebe. Menschliche Wärme und Hilfe für die sozial Ausgegrenzten unserer Gesellschaft waren ihr immer eine Herzensangelegenheit. Deshalb ist es uns heute eine Herzensangelegenheit Ihnen, liebe Frau Schürmann, für dieses höchst ehrenwerte Lebenswerk unsere Wiesbadener Lilie zu verleihen.“
Laudatio: Siegfried Huhle
„Er baut nicht nur Brücken, die uns helfen Flüsse und Straßen zu überqueren, sondern auch solche, die kulturelle Unterschiede zwischen Menschen überwinden. Sein fachliches Können im Bereich Metallbau ist ebenso beeindruckend, wie sein soziales Engagement. Ich spreche vom Kreishandwerksmeister und Generalbevollmächtigten der Firma Huhle Stahl- und Metallbau GmbH, Siegfried Huhle. Er war Vorstand in zahlreichen Fachverbänden (Metallinnung Wiesbaden-Rheingau-Taunus, Fachverband Metall, Kreishandwerkerschaft) und „ganz nebenbei“ leitete er bis 2010 ein Familienunternehmen mit über 100 Mitarbeitern, bevor er die Geschäftsleitung zum 100-jährigen Firmenjubiläum an seinen Sohn Oliver und seinen Bruder Günter übertrug. Siegfried Huhle ist ein Mann mit Visionen; eine davon war, Werkunterricht als Pflichtfach an verschiedenen Wiesbadener Schulen einzuführen, um dem Fachkräftemangel aktiv, frühzeitig entgegenzuwirken. Er hat selbst und mit seinem Unternehmen nicht nur zahlreiche Preise verdient erhalten, wie den Integrationspreis der Landeshauptstadt Wiesbaden oder den Metallbaupreis für die Planung und Erstellung der Bushaltestelle Brückenkopf an der Theodor-Heuss-Brücke, sondern auch noch selbst einen Preis geschaffen: den „Emil-Award“. Dieser Preis ist benannt nach Firmengründer Emil Huhle und wird jährlich in Zusammenarbeit mit der Biebricher Ortsverwaltung an Privatpersonen oder Institutionen verliehen, die sich in der Wiesbadener Jugendarbeit besonders engagiert haben. Aber es gibt einen „Preis“, den er noch nicht hat - unsere „Wiesbadener Lilie“. Lieber Herr Huhle, ich freue mich, diese heute überreichen zu dürfen.“
Laudatio: Professor Martin (-Arnold) Lutz
„In der Musik erzeugt bekanntlich die richtige Balance Harmonie. Das gilt für das perfekte Beherrschen des Orgelspiels ebenso, wie für das Leiten eines Chores. Um einen harmonischen und erfolgreichen Chor zu leiten, muss man nicht nur ein großartiger Musiker sein, sondern es auch verstehen, Menschen zu begeistern und miteinander auf besondere, harmonische Weise zu verbinden. Das können nur Wenige. Einer, der dieses Kunststück über viele Jahre gemeistert hat, ist Professor Martin Lutz. Als langjähriger Leiter der Schiersteiner Kantorei, hat er nicht nur der Christophoruskirche in Schierstein zu großem Ruhm verholfen, sondern auch unserer Stadt mit der Gründung der Wiesbadener Bachwochen und dem Musikherbst Wiesbaden - um nur einige zu nennen - eine Reihe von musikalischen Veranstaltungsreihen geschenkt, die im Bereich der klassischen Musik national und international einen auszeichneten Ruf genießen. Den Preis zur Förderung des kulturellen Lebens der Landeshauptstadt Wiesbaden für besondere Leistungen (kurz „Kulturpreis“) hat er dafür bereits verdient entgegen nehmen dürfen. Sein großes Können und seine Liebe zu Kirchenmusik und Barock-Klängen gab er im Rahmen seines Lehrauftrags am „Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Mainz“ und der Musikhochschule Frankfurt an viele seiner Schülerinnen und Schüler weiter. Das lässt uns hoffen, dass es auch nach seinem Ausscheiden als Probsteikantor noch Nachwuchstalente in der „Alten Musik“ geben wird. Professor Martin Lutz bleibt aber zweifellos ein Ausnahmetalent, nicht nur was das Musikalische betrifft, sondern auch mit seinem weit über die beruflichen Verpflichtungen hinaus gehenden Engagement. Neben den vielen Proben, die nötig sind für eine gelungene Aufführung und der gesamten Organisation, die dahinter steckt, hat er als perfekte Vollendung des Gesamtwerks auch noch für eine kunstvolle Gestaltung von Konzertprogrammheften, Flyern und Plakaten gesorgt. Man muss ihn dafür einfach „in den höchsten Tönen loben“. Wir möchten heute ein Loblied auf ihn singen, indem wir ihm die Wiesbadener Lilie verleihen.“
+++
„Es geht uns bei der Verleihung der Lilie darum, die Menschen zu ehren, die nicht nur rein ehrenamtlich, sondern im direkten Zusammenhang mit ihrem Beruf Herausragendes geleistet haben. Wir möchten mit der Lilie diejenigen auszeichnen, denen es über lange Jahre gelungen ist, Beruf und Ehrenamt auf besondere Weise zu verbinden. Denn es ist eben alles andere als selbstverständlich, dass man seinen Beruf wirklich als Berufung versteht und auch nach vielen Berufsjahren noch den gleichen unermüdlichen Einsatz zeigt“, sagte Oberbürgermeister Mende. „Wer eine Lilie überreicht, signalisiert große Hochachtung. Außerdem steht die Lilie nicht nur für Eleganz und Würde, sondern ist natürlich auch in besonderem Maß mit unserer Stadt verbunden. So wie diese drei Lilien auf unserem Wappen ist auch unsere Wiesbadener Lilie auf drei Auszeichnungen pro Jahr begrenzt“.
Mit folgenden Laudatien im Wortlaut - im Wechsel von Oberbürgermeister und Stadtverordnetenvorsteher vorgelesen - wurden die besonderen Verdienste der Preisträgerin und der beiden Preisträger gewürdigt.
Laudatio: Margarete Schürmann
„Erst vor kurzem, Ende August, war Richard Brox, Autor des Buches "Kein Dach über dem Leben“, zu Gast in Wiesbaden. In diesem beeindruckenden Buch erzählt er seine Lebensgeschichte als Obdachloser, der 30 Jahre auf der Straße gelebt und überlebt hat. Ein ähnliches Schicksal teilen viele Menschen, auch in Wiesbaden. Eine, die in ganz großem Maße dafür gesorgt hat, dass diese Menschen mit ihrem Schicksal nicht allein gelassen werden ist Margarete Schürmann. In der kalten Jahreszeit ist Obdachlosigkeit immer wieder Thema in den Medien. Die betroffenen Menschen brauchen aber ganzjährig verlässliche Hilfsangebote. Dafür sorgte Frau Schürmann in unserer Stadt mit unermüdlichem Einsatz rund um die Uhr. Darüber hinaus war sie lange Jahre als Heilsarmee-Offizierin für Wohnsitzlose auch Seelsorgerin und Ansprechpartnerin bei allen Problemlagen. Das Leitbild der Heilsarmee, wonach jeder Mensch als Gottes Geschöpf die gleiche Würde und den gleichen Wert hat, hat Frau Schürmann ebenso in bewundernswerter Weise gelebt, wie die Grundwerte Nächstenliebe, Toleranz und Vergebung. Im Juni 2020 wurde sie im stolzen Alter von 90 Jahren in den „Un“-Ruhestand versetzt, denn sie ist nach wie vor für die Bewohner des Männerwohnheims der Heilsarmee in der Schwarzenbergstraße da. Auch den Bewohnerinnen des Frauen-Wohnheims der Heilsarmee hilft Margarete Schürmann, wenn es ihre Kräfte noch zulassen, spendet Trost und zeigt bewundernswerte Nächstenliebe. Menschliche Wärme und Hilfe für die sozial Ausgegrenzten unserer Gesellschaft waren ihr immer eine Herzensangelegenheit. Deshalb ist es uns heute eine Herzensangelegenheit Ihnen, liebe Frau Schürmann, für dieses höchst ehrenwerte Lebenswerk unsere Wiesbadener Lilie zu verleihen.“
Laudatio: Siegfried Huhle
„Er baut nicht nur Brücken, die uns helfen Flüsse und Straßen zu überqueren, sondern auch solche, die kulturelle Unterschiede zwischen Menschen überwinden. Sein fachliches Können im Bereich Metallbau ist ebenso beeindruckend, wie sein soziales Engagement. Ich spreche vom Kreishandwerksmeister und Generalbevollmächtigten der Firma Huhle Stahl- und Metallbau GmbH, Siegfried Huhle. Er war Vorstand in zahlreichen Fachverbänden (Metallinnung Wiesbaden-Rheingau-Taunus, Fachverband Metall, Kreishandwerkerschaft) und „ganz nebenbei“ leitete er bis 2010 ein Familienunternehmen mit über 100 Mitarbeitern, bevor er die Geschäftsleitung zum 100-jährigen Firmenjubiläum an seinen Sohn Oliver und seinen Bruder Günter übertrug. Siegfried Huhle ist ein Mann mit Visionen; eine davon war, Werkunterricht als Pflichtfach an verschiedenen Wiesbadener Schulen einzuführen, um dem Fachkräftemangel aktiv, frühzeitig entgegenzuwirken. Er hat selbst und mit seinem Unternehmen nicht nur zahlreiche Preise verdient erhalten, wie den Integrationspreis der Landeshauptstadt Wiesbaden oder den Metallbaupreis für die Planung und Erstellung der Bushaltestelle Brückenkopf an der Theodor-Heuss-Brücke, sondern auch noch selbst einen Preis geschaffen: den „Emil-Award“. Dieser Preis ist benannt nach Firmengründer Emil Huhle und wird jährlich in Zusammenarbeit mit der Biebricher Ortsverwaltung an Privatpersonen oder Institutionen verliehen, die sich in der Wiesbadener Jugendarbeit besonders engagiert haben. Aber es gibt einen „Preis“, den er noch nicht hat - unsere „Wiesbadener Lilie“. Lieber Herr Huhle, ich freue mich, diese heute überreichen zu dürfen.“
Laudatio: Professor Martin (-Arnold) Lutz
„In der Musik erzeugt bekanntlich die richtige Balance Harmonie. Das gilt für das perfekte Beherrschen des Orgelspiels ebenso, wie für das Leiten eines Chores. Um einen harmonischen und erfolgreichen Chor zu leiten, muss man nicht nur ein großartiger Musiker sein, sondern es auch verstehen, Menschen zu begeistern und miteinander auf besondere, harmonische Weise zu verbinden. Das können nur Wenige. Einer, der dieses Kunststück über viele Jahre gemeistert hat, ist Professor Martin Lutz. Als langjähriger Leiter der Schiersteiner Kantorei, hat er nicht nur der Christophoruskirche in Schierstein zu großem Ruhm verholfen, sondern auch unserer Stadt mit der Gründung der Wiesbadener Bachwochen und dem Musikherbst Wiesbaden - um nur einige zu nennen - eine Reihe von musikalischen Veranstaltungsreihen geschenkt, die im Bereich der klassischen Musik national und international einen auszeichneten Ruf genießen. Den Preis zur Förderung des kulturellen Lebens der Landeshauptstadt Wiesbaden für besondere Leistungen (kurz „Kulturpreis“) hat er dafür bereits verdient entgegen nehmen dürfen. Sein großes Können und seine Liebe zu Kirchenmusik und Barock-Klängen gab er im Rahmen seines Lehrauftrags am „Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Mainz“ und der Musikhochschule Frankfurt an viele seiner Schülerinnen und Schüler weiter. Das lässt uns hoffen, dass es auch nach seinem Ausscheiden als Probsteikantor noch Nachwuchstalente in der „Alten Musik“ geben wird. Professor Martin Lutz bleibt aber zweifellos ein Ausnahmetalent, nicht nur was das Musikalische betrifft, sondern auch mit seinem weit über die beruflichen Verpflichtungen hinaus gehenden Engagement. Neben den vielen Proben, die nötig sind für eine gelungene Aufführung und der gesamten Organisation, die dahinter steckt, hat er als perfekte Vollendung des Gesamtwerks auch noch für eine kunstvolle Gestaltung von Konzertprogrammheften, Flyern und Plakaten gesorgt. Man muss ihn dafür einfach „in den höchsten Tönen loben“. Wir möchten heute ein Loblied auf ihn singen, indem wir ihm die Wiesbadener Lilie verleihen.“
+++
Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Margarete Schürmann, Professor Martin Lutz, Siegfried Huhle, Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr (von links nach rechts)