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Walhalla

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Das Walhalla (Mauritius-/Ecke Hochstättenstraße) wurde 1897 als »Walhalla Varieté- und Spezialitäten-Theater mit Grand Restaurant« eröffnet und fasste 1.400 Plätze. Erbaut und finanziert wurde es vom Wiesbadener Bauunternehmer Jakob Rath, der kurz vor der Eröffnung starb. Zunächst standen im Wechsel Varietés, Opern und Operetten auf dem Programm. Ab 1919 wurde es zu einer Lichtspielstätte, die vom Kinobesitzer und Filmvorführer August Zickenheimer und seinem Sohn Wilhelm betrieben wurde.

Während der britischen Besatzung wurde das Gebäude als Kulturzentrum und »Army Circuit Cinema« genutzt. 1930 öffnete das Walhalla als Tonfilmtheater erneut. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte zunächst die amerikanische Besatzungsbehörde (USAFE) das Walhalla und nutzte es als Kino, Kantine, Theater und Versammlungsort. Anschließend diente es bis März 1947 als Interimsspielstätte des Staatstheaters für Oper und Operette.

Als Kino und Theater öffnete es Ende 1948 auch wieder für die deutsche Bevölkerung. 1950 wurde das »Bambi-Studio-Kino für anspruchsvolle Filmkunst« eingebaut. 1948–53 etablierte sich im Gewölbe ein bayerischer Bierkeller. 1962 begann dort die Ära von »Deutschlands Musikerbörse Nummer eins«. 1957–72 trafen sich Musiker zum Austausch und zur Weitervermittlung in andere Engagements. Verpflichtet wurden die besten Big Bands und Bands. Ende der 1960er-Jahre eröffnete Wolfgang Schott die Trend-Discothek »Big Apple«. Sie war bis in die 1990er-Jahre Publikumsmagnet.

Mitte der 1970er-Jahre übernahm Manfred Ewert das Walhalla-Filmtheater inklusive Bambi-Kino und modernisierte es. Gleichzeitig unternahmen er und der Eigner Wilhelm Zickenheimer baustilerhaltende Renovierungen des denkmalgeschützten Gebäudes. Während der Umbauzeit des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden 1975–78 diente das Walhalla erneut als Ausweichbühne.

Ende 1988 schloss es seine Türen und diverse Nutzungspläne kursierten. 2007 erwarb die Stadtentwicklungsgesellschaft der Stadt Wiesbaden (SEG) die Immobilie.

Innenraum des Walhalla, vor 1911 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, PK-38, Urheber: unbekannt
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