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Scholz, Bernhard Wilhelm

Scholz, Bernhard Wilhelm

Schriftsteller, Redakteur

geboren: 16.09.1831 in Wiesbaden

gestorben: 11.12.1871 in Wiesbaden


Artikel

Scholz war der Sohn von Karl Wilhelm Scholz (1797–1832), dem Inhaber der Firma Josef Scholz. Er wurde im Cetto-Haus geboren, das seit 1818 seiner Familie gehörte. In Marburg und Bonn studierte er Naturwissenschaften, brach sein Studium jedoch ab, schrieb 1852 das Trauerspiel »Konradin von Schwaben«, ging 1853 nach München und widmete sich Kunststudien.

1856 wurde er Redakteur der neuen »Nassauischen Zeitung« in Wiesbaden. 1857 wechselte er trotz seiner preußenfreundlichen politischen Einstellung an die »Donauzeitung« in Wien. Als Berichterstatter der »Wiener Presse« ging er 1862 nach London, wo er erfolgreich über die Weltausstellung schrieb. 1863/64 lebte er wieder in Wiesbaden und versuchte, hier eine Zeitung zu gründen. Die nassauische Regierung machte zur Bedingung, dass Scholz sein Blatt in konservativem, großdeutschem Sinn redigierte. Dazu war er jedoch nicht bereit. Stattdessen übernahm Scholz in Wien die Redaktion des populären »Fremdenblattes«. Nach dem Krieg von 1866, dessen Ende er richtig vorausgesehen hatte, kehrte er in das nunmehr preußische Wiesbaden zurück. Jetzt konnte er den »Rheinischen Kurier« gründen, der erstmals am 20.11.1866 erschien. Die Zeitung wurde bald viel gelesen und 1908 in »Wiesbadener Zeitung« umbenannt.

1870 hielt Scholz im Theater die Festrede zu Beethovens 100. Geburtstag. Er schrieb weitere Dramen wie »Maske für Maske oder Gustav Wasa« (1870), die auch den Weg auf Deutschlands Bühnen fanden. Aus dem Nachlass erschienen »Rheinbilder und Alpenblumen« (1873) und Erzählungen aus dem Rheingau unter dem Titel »Die Jericho-Rose« (1906). Scholz wurde auf dem Alten Friedhof beigesetzt.

Literatur

Baumgart-Buttersack, Gretel: Bernhard Scholz. In: Das Erbe der Mattiaca [S. 14 f.].

Bernhard Wilhelm Scholz, Stich um 1870 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, ST-559, Urheber: August Weger
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