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Reduit

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1830–32 wurde die Reduit von dem österreichischen Ingenieur-General Franz Scholl zur Verstärkung des Kasteler Festungsbereichs und als Kaserne des Brückenkopfes Kastel erbaut. Das hufeisenförmige, zweigeschossige Fort mit freistehendem, rheinseitigem Mittelbau (Réduit) schmückt ein Portal mit mächtigen Säulen und Wappentrophäe. Das auf 1.800 Eichenpfählen direkt am Rheinufer in sumpfigem Kies errichtete Bauwerk diente bis 1866 der Bundesfestung Mainz zum Schutz der vom Mainzer Kurfürst Johann Philipp von Schönborn installierten Schiffsbrücke, dessen Namen die zum Flankenschutz der Anlage errichtete Bastion heute noch trägt. Auf den ursprünglichen Zweck der Reduit deutet die Inschrift mit dem Satz »Cura confoederationis conditum MDCCCXXXII« (»Gegründet zum Schutz des Bundes 1832«) hin.

Im Zweiten Weltkrieg wurden das Dach des Gebäudes sowie zahlreiche Aufbauten durch Bomben zerstört. In den 1960er-Jahren zogen Kasteler Vereine in die Reduit.

Heute befindet sich hier unter anderem das Kasteler Heimatmuseum Museum Castellum. Im Sommer dient der Innenhof der Durchführung von Open-Air-Kino, Konzerten und ähnlichen Veranstaltungen.

Literatur

Falck, Ludwig: Die Festung Mainz. Das Bollwerk Deutschlands »Le Boulevard de la France«, Eltville 1991.

Gesellschaft für Heimatgeschichte Kastel: Leitfaden durch die Kasteler Geschichte. Mainz-Kastel 2000.

Huber, Wilhelm: Das Mainz-Lexikon. 3.600 Stichworte zu Stadt, Geschichte, Kultur, Persönlichkeiten, Mainz 2002.

Torbogen der Reduit, 1978 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F001-3337, Urheber: Joachim B. Weber
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