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100 Jahre Jugendamt

Die Landeshauptstadt Wiesbaden begeht in diesem Jahr das 100- jährige Bestehen des städtischen Jugendamtes. Vier aktuelle Filme thematisieren das spannungsreiche Verhältnis von Erziehung, Freiheit und Selbstbestimmung.
Film Datum Uhrzeit
Freie Räume Do, 05.09. 17.00 Uhr
Harraga - Those Who Burn Their Lives Mi, 11.09. 18.00 Uhr
Maria Montessori Do, 19.09. 20.00 Uhr
Hinter guten Türen Do, 26.09.
17.30 Uhr

Freie Räume - Eine Geschichte der Jugendzentrumsbewegung

In den frühen 70er-Jahren versuchten Tausende Jugendliche in Westdeutschland in ihren Städten und Gemeinden selbstverwaltete Jugendzentren und Jugendhäuser zu etablieren, um sich eigene Treffpunkte zur Freizeitgestaltung ohne Konsumzwang und ohne Kontrolle durch die Elterngeneration zu schaffen.

"Freie Räume" geht dieser von der Geschichtsschreibung fast vergessenen Bewegung nach und versucht herauszufinden, was von ihr übrig geblieben ist. Der Film zeigt die Einflüsse der JUZ-Kultur auf und lässt Akteur*innen der Bewegung zu Wort kommen. Im Anschluss werfen Fachkräfte der Wiesbadener Jugendarbeit einen Blick auf die hiesige Situation.

Deutschland 2019, 102 Minuten, FSK: ungeprüft

Harraga - Those Who Burn Their Lives

Imad, Nourdine, Walid und Hamza wohnen in einer Steinhöhle unter einem Leuchtturm in Melilla. Jede Nacht brechen die marokkanischen Teenager in den naheliegenden Hafen ein. Dort versuchen sie unbemerkt auf Schiffe zu klettern, die zum spanischen Festland fahren. Sie und Dutzende andere Kinder haben im Schutz der Felsen ihre eigene Gesellschaft gegründet.
Regisseur Benjamin Rost begleitete die Jugendlichen fünf Jahre lang. "Harraga" beschreibt die verbreitete Praxis unter Geflüchteten aus Nordafrika bei einer Festnahme ihre Papiere und somit auch ihre Identität zu verbrennen. Ein ergreifender Dokumentarfilm, der einen Einblick in eine unbekannte Welt bietet.

Deutschland 2023, 90 Minuten, FSK: ungeprüft, OmU

Maria Montessori

Die italienische Ärztin, Reformpädagogin und Philosophin Maria Montessori (1870 - 1952) entwickelte mit der Montessoripädagogik ein bis heute relevantes Bildungskonzept. Die französische Regisseurin Léa Todorov verfilmt ihre Geschichte als gefühlvolles Drama und setzt der Bildungsikone ein bewegendes Denkmal. Als eine der ersten Frauen Italiens wird Maria Montessori Ärztin und gründet ein Institut, an dem Lehrer*innen für die Arbeit mit behinderten Kindern ausgebildet werden. Hier entwickelt sie Methoden, die von einem Gedanken getrieben sind: Solange man die Kinder liebt, können sie alles lernen. Ihre Freiheit wird zeigen, welche Schätze in den Kindern verborgen sind.

F/I 2023, 100 Minuten, FSK: ab 0, DF

Hinter guten Türen

ies ist die Geschichte zweier Geschwister. Ihre Eltern liebten und förderten sie. Aber die Eltern übten auch rohe Gewalt aus: Die Kinder wurden geschlagen, sogar auf Wunden. Sie wurden geohrfeigt, wenn sie hinfielen. Manchmal grundlos. Für die Eltern war dies kein Widerspruch. Sie behaupteten, ihre Kinder zu lieben, und die Kinder glaubten es. Die beiden Kinder sind die Regisseurin und ihr Bruder. Der Film dokumentiert die Geschichte der Familie sowie den Versuch, über etwas zu sprechen, das man normalerweise verschweigt: Die Misshandlung der eigenen Kinder. Ein Film über Schuld, Vergebung - und die Sehnsucht nach Familie.

Deutschland 2023, 83 Minuten, FSK: ab 12

Filmszene aus "Freie Räume" (D 2019). wiesbaden.de / Foto: Filmverleih
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