Der Feldhamster – eine vom Aussterben bedrohte Art des Offenlandes
Ursachen für den Rückgang des Feldhamsters
Geschützte Art
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) wird der Feldhamster als eine "besonders geschützte Art" und in der Roten Liste der gefährdeten Tierarten 2009 als "vom Aussterben bedroht" bewertet.
Deutschlandweit setzt sich das Schwinden der Feldhamsterbestände in einem rasanten Tempo fort, wie jährlich durchgeführte Monitorings belegen. Die Bestandssituation des Feldhamsters wird dort "ungünstig-schlecht" beurteilt, was der schlechtesten Kategorie entspricht (Meinig et al. 2014). Diese Einschätzung gilt auch für die hessischen Vorkommen. Dabei fällt, bedingt durch die Lebensweise der Feldhamster, die nur in der Dämmerung morgens und abends ihre Baue zur Nahrungssuche verlassen, ihr Verschwinden zunächst weniger auf.
Verbreitung und Situation in Wiesbaden
Anhand einer Machbarkeitsstudie (M.Sc. Melanie Albert & Dipl. Biol. Tobias E. Reiners, Arbeitsgemeinschaft Feldhamsterschutz der HGON e.V. 02.2016, i.A. des Fördervereins Fasanerie Wiesbaden e.V.) wurde bereits 2016 ermittelt, dass sich gerade der landwirtschaftlich geprägte Teil Delkenheims für eine Wiederansiedlung des Feldhamsters eignen würde. Dies kann jedoch erst umgesetzt werden, wenn die Rahmenbedingungen geschaffen sind: Für das Überleben benötigen Feldhamster eben nicht nur einen Acker, sondern ein zusammenhängendes Gebiet von etwa 300 Hektar, in dem mindestens zwei Flächen für die Wiederansiedlung geeignet sind. Zusätzlich sollten auf benachbarten Flächen Getreidestreifen stehengelassen werden. Diese sogenannten Nacherntestreifen bieten Nahrung und Deckung bis September-Oktober, wenn die Feldhamster sich in ihre Baue zum Winterschlaf zurückziehen.
Durch Nachzuchten von Feldhamstern werden bereits Wiederansiedlungsprojekte an geeigneten Stellen durchgeführt. Dies könnte auch eine zukunftsträchtige Maßnahme für den viele Jahrhunderte in Wiesbaden heimischen Feldhamster sein.