European Youth Circus 2024
Der European Youth Circus ist sowohl für das internationale Publikum als auch für die Wiesbadener ein besonderes Ereignis und ein echtes Highlight im Wiesbadener Kulturkalender.
Preisvergabe am 2. November 2024
In einer dreistündigen Gala-Show wurden am Samstag, 2. November 2024, die Preisträgerinnen und Preisträger des European Youth Circus präsentiert. In vier Wettbewerbsshows hatten die jungen Artistinnen und Artisten der Jury und dem Publikum ihre Fähigkeiten gezeigt. Nach deren Votum durch ein Punktesystem wurden schließlich die Preisträgerinnen und Preisträger ermittelt.
In der Jury waren die beiden ehemaligen Preisträger des Festivals Michael Ferreri (Jongleur aus Spanien) und Larissa Kastein (Direktion Flic Flac X-mas Nürnberg), Francesco Mocellin (Präsident der Gesellschaft der italienischen Zirkusfreunde), Johnny Klinke (Direktor des Tigerpalast-Varietés Frankfurt) Kristian Kristof (Artist und Castingdirektor der ungarischen Produktion „Recirquel“) und mit Nicholas Boivin-Gravel erstmals ein Vertreter des Cirque du Soleil, für den er als Talentscout tätig ist.
Preisträgerinnen und Preisträger 2024
In der Altersklasse bis 17 Jahre wurde der Goldene Festivalpreis an Stela StankeviČiuté aus Litauen vergeben. Sie begeisterte Jury und Publikum mit ihrer Darbietung "Here comes the river" am Cyr Wheel. Stela erhielt ebenso einen Engagementpreis bei Flic Flac Nürnberg. Silber bekam das "Duo Hide" mit ihrer atemberaubenden Partnerakrobatik, bei der die 17-jährige Daria Naumeiko und ihre Partnerin Mariana Punchak, die während des Festivals in Wiesbaden ihren 14. Geburtstag feierte, mit präzisen Würfen und Fängen begeisterten. Bronze erhielt Viktoria Voitko aus der Ukraine. Die 14-jährige Artistin zeigte Gleichgewichtskünste in den höchsten Schwierigkeitsgraden und wurde daher noch mit dem Preis des Cirque du Soleil für die besondere circensische Qualität und dem Preis der Wiesbadener Kirchen ausgezeichnet.
Engagementpreise gab es für die Israelin Yahav Adar (Cyr Wheel), die bald im Cirque Imagine in Frankreich auftreten wird, der Jongleur Aron Zsàlek aus Ungarn gewann den Preis des Tigerpalastes Frankfurt. Weitere Sonderpreise gab es für "Bence & Zoe" aus Ungarn an den Strapaten (Preis der Circus- Varieté und Artistenfreunde Schweiz), Justin Philadelphia aus Deutschland am fliegenden Mast (Gesellschaft der Circusfreunde Deutschlands), Claudia Rapolli (Tschechische Republik, Drahtseil) erhielt den Preis der Gesellschaft der Circusfreunde Italiens und die Schwedin Maria Asplund am Vertikaltuch (Preis von Recirquel Ungarn).
Zwei weitere Sonderpreise blieben in Deutschland: Den Preis des Verbandes Deutscher Varietétheater erhielt Amelie Kamps (Strapaten), den Preis des Neuen Theater Höchst erhielt die Hula-Hoop-Artistin Alexandra Tikhonovich.
In der älteren Altersgruppe (18 bis 25 Jahren) gab es ein Jury-Votum sehr nahe der Maximalpunktzahl: Vladyslava Naraieva (19 Jahre) aus der Ukraine gewann mit ihrer einzigartigen Handstandequilibristik, kombiniert mit Hula-Hoop-Elementen, den Goldenen Festivalpreis. Bereits 2018 konnte sie diesen Preis beim European Youth Circus in Wiesbaden gewinnen, jedoch damals noch in der jüngeren Altersklasse. Silber erhielt die Portugiesin "Hillary", die ihre zwei Diabolokegel in hoher Geschwindigkeit und vielen Drehungen durch die Lüfte gleiten ließ. Dies begeisterte die Zuschauerinnen und Zuschauer so sehr, dass sie auch den "Preis der Herzen", der durch das Votum des Publikums mittels abgegebener Stimmkarten ermittelt wird und von Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende überreicht wurde. Bronze erhielt das ungarische Duo "The Anna’s" am fliegenden Mast.
Erstmals wurde der "Preis der Kinderjury" vergeben. Das fünfköpfige Gremium zwischen 11 und 13 Jahren entschied sich für das "Duo Fusion" mit ihrer LED-Jonglage.
Hinter den Kulissen
Zirkus ist immaterielles Kulturerbe
Zirkus wurde 2023 als eigenständige Form der Darstellenden Kunst in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturguts aufgenommen. Dies teilte Professor Dr. Christoph Wulf, Vorsitzender des Fachkomitees Immaterielles Kulturerbe bei der Deutschen UNESCO-Kommission dem Netzwerk der deutschen Zirkusverbände mit. Einen kleinen Anteil hieran hat auch die Landeshauptstadt Wiesbaden - während des European Youth Circus 2018 gab es eine Vorbereitungstagung, bei dem die erfolgreichen Beispiele der Länder Ungarn, Niederlande und Finnland präsentiert wurden und dann erörtert wurde, wie man in Deutschland vorgehen und den Antrag formulieren soll, um die Anerkennung des Zirkus als immaterielles Kulturgut zu erreichen.